Walxhäuser, Rupert

Rupert Walxhäuser OSB

Rupert Walxhäuser

Abt des Klosters Weltenburg 1778–1786

* 11. Juli 1743 Stadtamhof [heute zu Regensburg]
† 14. Aug. 1786 Weltenburg

Rupert Walxhäuser oder Walxheiser, Taufname Franz Xaver, wurde 1743 als sohn eines Bierbrauers in Stadtamhof geboren. Er besuchte das Jesuitenkolleg in Regensburg und trat anschließend in die Benediktinerabtei Weltenburg ein, wo er, nach dem Noviziat in Weihenstephan, am 7. Oktober 1764 die Profess ablegte. Von 1766 bis 1768 studierte er bei P. Bonifaz Pföderl in Weltenburg Theologie und Kirchenrecht und wurde am 19. Juni 1767 vom Regensburger Weihbischof von Bernklau zum Priester geweiht.

1768 begann er in einem zweijährigen Kurs die jungen Mönche (u.a. Benedikt Werner) in Moraltheologie zu unterrichten. Gleichzeitig war er Religionslehrer an der Dorfkirche Weltenburg. 1770 wurde er zum Kastner und Küchenmeister bestellt. Nach dem Tode des Abtes Maurus Kammermaier zum Administrator in wirtschaftlichen Angelegenheiten bestellt[1], wurde er am 22. April 1778 zum Abt gewählt, nachdem der ursprünglich gewählte Prior Benedikt Werner sich geweigert hatte, das Amt anzunehmen. Wahlvorstand war Abt Petrus Gerl von Prüfening gewesen; ebenfalls anwesend waren zwei kaiserliche Kommissäre aus Straubing. Als Skrutatoren waren die Äbte Wolfgang Krieger von Frauenzell und Augustin Meindl von Reichenbach nach Weltenburg gekommen. Am folgenden Tag wurde der neugewählte von Weihbischof Bernklau benediziert, der bei dieser Gelegenheit auch in Weltenburg firmte.

Obwohl ihn die drückende Schuldenlast zu äußerster Sparsamkeit zwang, hielt Abt Rupert das wissenschaftliche und künstlerische Streben im Kloster aufrecht. Am Studienkolleg, an dem der Prüfeninger Benediktiner Maurus Schenkl Dogmatik lehrte, wurden regelmäßig Disputationen gehalten, an denen auch Gäste von außerhalb des Klosters teilnahmen. Von großer Bedeutung war die Musikpflege im Kloster, vertreten u.a. durch den bedeutenden Komponisten P. Benno Gruber. Die meisten musikalisch begabten Konventualen spielten mehrere Instrumente. 1782 wurde im Kloster eine Grundschule eröffnet, an der bis zu siebzig Schüler unterrichtet wurden. Großes Ansehen erwarb sich Abt Rupert auch auf dem Gebiet der Altertumsforschung bei der neugegründeten Akademie der Wissenschaften in München. Langsam erholte sich – trotz zweier verheerender Donauhochwasser (1778 und 1784), Unwettern und Viehseuchen – unter seiner Leitung auch die Wirtschaft wieder. Den von seinem Vorgänger übernommenen Schuldenberg von 33.675 fl konnte er um ein Drittel reduzieren.

Persönlich wird Abt Rupert von seinem Nachfolger Benedikt Werner als von kleiner, schmächtiger Gestalt beschrieben. Er war sehr fromm, feierte täglich persönlich die Messe und nahm danach an der Konventmesse teil. Er nahm am Chorgebet teil und machte jährlich geistliche Exerzitien. Er starb, nach nur achtjähriger Regierung, unerwartet (er war vorher niemals krank gewesen) an den Folgen eines schweren Blutsturzes, am 14. August 1786 abends um acht Uhr, erst 44 Jahre alt.

gge, Sep. 2019

  1. Administrator in spiritualibus war der Prior Benedikt Werner.

D:

Prof.: 7. Okt. 1764; Sac.: 19. Juni 1767; Abbas: el. 22. April 1778, ben. 23. April 1778.

L:

Schwaiger, Georg (Hrsg.): Kloster Weltenburg - Geschichte und Gegenwart. Wei­ßen­horn. Anton H. Konrad Verlag, 2014, S. 246–262 · Totenrotel.


Zitierempfehlung: Walxhäuser, Rupert, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 13.11.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Walxh%C3%A4user,_Rupert

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