Werner, Benedikt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Werner, Benedikt''', Taufname ''Anton'' (* 18. Dez. 1748 Dietfurt; † 20. Okt. 1830 München), letzter Abt des Klosters Weltenburg vor der Säkularisation, geb. 18. Dez. 1748 in Dietfurt, gest. 20. Okt. 1830 in München, Sohn des Stadtpfarrmessners von Dietfurt, besuchte die Seminarien in Neuburg a.d. Donau und Ingolstadt. Nach den philosophischen Studien an der Universität Ingolstadt wurde er am 23. Aug. 1767 in das Kloster Weltenburg aufgenommen. Nach dem Noviziat, das er in der Abtei Scheyern absolvierte, legte er im folgenden Jahr die Profess ab.
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Benedikt Werner, Taufname ''Anton'', war ein Sohn des Stadtpfarrmessners von Dietfurt. Er besuchte die Seminarien in Neuburg a.d. Donau und Ingolstadt. Nach den philosophischen Studien an der Universität Ingolstadt wurde er am 23. Aug. 1767 in das Kloster Weltenburg aufgenommen. Nach dem Noviziat, das er in der Abtei Scheyern absolvierte, legte er im folgenden Jahr die Profess ab.
  
 
Nach dem Studium der Theologie in Prüfening wurde Benedikt Werner am 19. Dez. 1772 durch den Regensburger Weihbischof Adam Ernst v. Bernklau zum Priester geweiht und feierte am 6. Januar 1773 in der Weltenburger Klosterkirche seine erste hl. Messe. Danach lehrte er im Kloster Moraltheologie, bis er am 3. März 1775, obwohl erst zwei Jahre Priester, zum Prior gewählt wurde. In der nach dem Tode des Abtes [[Kammermaier, Maurus|Maurus Kammermaier]] erforderlichen Abtwahl 1778 zum Nachfolger gewählt, lehnte Werner aber ab und blieb Prior bis zum 3. März 1781, als er die Pfarrstelle in Holzerlanden übernahm, die er vom Kloster aus versah. Daneben unterrichtete er die jüngeren Mönche im Kirchenrecht. 1783 auf die Pfarrei Reysing versetzt, bezog er das dortige Pfarrhaus und kümmerte sich neben seinen Seelsorgsaufgaben um die nicht unbedeutende Ökonomie. Nach dem Tod des Abtes [[Walxhäuser, Rupert|Rupert Walxhäuser]] 1786 einstimmig zum Abt gewählt, nahm er diesmal an und wurde am 1. Okt. 1786 durch den Regensburger Weihbischof Valentin Anton v. Schneid infuliert.
 
Nach dem Studium der Theologie in Prüfening wurde Benedikt Werner am 19. Dez. 1772 durch den Regensburger Weihbischof Adam Ernst v. Bernklau zum Priester geweiht und feierte am 6. Januar 1773 in der Weltenburger Klosterkirche seine erste hl. Messe. Danach lehrte er im Kloster Moraltheologie, bis er am 3. März 1775, obwohl erst zwei Jahre Priester, zum Prior gewählt wurde. In der nach dem Tode des Abtes [[Kammermaier, Maurus|Maurus Kammermaier]] erforderlichen Abtwahl 1778 zum Nachfolger gewählt, lehnte Werner aber ab und blieb Prior bis zum 3. März 1781, als er die Pfarrstelle in Holzerlanden übernahm, die er vom Kloster aus versah. Daneben unterrichtete er die jüngeren Mönche im Kirchenrecht. 1783 auf die Pfarrei Reysing versetzt, bezog er das dortige Pfarrhaus und kümmerte sich neben seinen Seelsorgsaufgaben um die nicht unbedeutende Ökonomie. Nach dem Tod des Abtes [[Walxhäuser, Rupert|Rupert Walxhäuser]] 1786 einstimmig zum Abt gewählt, nahm er diesmal an und wurde am 1. Okt. 1786 durch den Regensburger Weihbischof Valentin Anton v. Schneid infuliert.
  
Durch seine umsichtige Wirtschaftsführung gelang es Abt Werner, die Schuldenlast des Klosters Weltenburg abzubauen, das dadurch zur bestgeordneten Benediktinerabtei Bayerns wurde. Die drohende Säkularisation der Klöster dagegen konnte er, obwohl Abgeordneter der Bayer. Landschaft, nicht abwenden. Nach der Auflösung des Klosters Weltenburg 1803 zog er sich als Privatgelehrter nach München zurück und verfasste umfangreiche historische Abhandlungen über die Geschichte Weltenburgs, über Musikgeschichte und andere Themen, die heute im Hauptstaatsarchiv in München aufbewahrt werden. Auch im Ruhestand nahm er noch verschiedentlich Pontifikalfunktionen wahr, u.a. als Assistent bei der Vermählung von Mitgliedern des Königshauses und Bischofsweihen. Seine umfangreiche Bibliothek schenkte Werner dem bischöflichen Priesterseminar in Freysing, wofür ihn König Ludwig I. 1827 zum Geistlichen Geheimen Rat ernannte.
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Durch seine umsichtige Wirtschaftsführung gelang es Abt Werner, die Schuldenlast des Klosters Weltenburg abzubauen, das dadurch zur bestgeordneten Benediktinerabtei Bayerns wurde. Die drohende Säkularisation der Klöster dagegen konnte er, obwohl Abgeordneter der Bayerischen Landschaft, nicht abwenden. Nach der Auflösung des Klosters Weltenburg 1803 zog er sich als Privatgelehrter nach München zurück und verfasste umfangreiche historische Abhandlungen über die Geschichte Weltenburgs, über Musikgeschichte und andere Themen, die heute im Hauptstaatsarchiv in München aufbewahrt werden. Auch im Ruhestand nahm er noch verschiedentlich Pontifikalfunktionen wahr, u.a. als Assistent bei der Vermählung von Mitgliedern des Königshauses und Bischofsweihen. Seine umfangreiche Bibliothek schenkte Werner dem bischöflichen Priesterseminar in Freysing, wofür ihn König Ludwig I. 1827 zum Geistlichen Geheimen Rat ernannte.
  
 
Abt Werners Grab auf dem Alten Südfriedhof in der Thalkirchener Straße galt lange als verschollen, erst 2003 wurde es wiedergefunden und 2004 mit einem Stein gekennzeichnet.
 
Abt Werners Grab auf dem Alten Südfriedhof in der Thalkirchener Straße galt lange als verschollen, erst 2003 wurde es wiedergefunden und 2004 mit einem Stein gekennzeichnet.
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* Koch-Sternfeld, Joseph Ernst v.: ''Benedikt Werner: Letzter Abt von Weltenburg und zur ehemaligen Bayerischen Landschaft Mitverordneter.'' Augsburg : Veith & Rieger, 1835
 
* Biograph. Artikel in: Die Oberpfalz, Verlag Laßleben, Kallmünz, 1974 S. 298
 
  
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Aktuelle Version vom 7. Oktober 2011, 20:10 Uhr

Benedikt Werner OSB

Benedikt Werner

letzter Abt des Klosters Weltenburg vor der Säkularisation

* 18. Dez. 1748 Dietfurt
† 20. Okt. 1830 München

Benedikt Werner, Taufname Anton, war ein Sohn des Stadtpfarrmessners von Dietfurt. Er besuchte die Seminarien in Neuburg a.d. Donau und Ingolstadt. Nach den philosophischen Studien an der Universität Ingolstadt wurde er am 23. Aug. 1767 in das Kloster Weltenburg aufgenommen. Nach dem Noviziat, das er in der Abtei Scheyern absolvierte, legte er im folgenden Jahr die Profess ab.

Nach dem Studium der Theologie in Prüfening wurde Benedikt Werner am 19. Dez. 1772 durch den Regensburger Weihbischof Adam Ernst v. Bernklau zum Priester geweiht und feierte am 6. Januar 1773 in der Weltenburger Klosterkirche seine erste hl. Messe. Danach lehrte er im Kloster Moraltheologie, bis er am 3. März 1775, obwohl erst zwei Jahre Priester, zum Prior gewählt wurde. In der nach dem Tode des Abtes Maurus Kammermaier erforderlichen Abtwahl 1778 zum Nachfolger gewählt, lehnte Werner aber ab und blieb Prior bis zum 3. März 1781, als er die Pfarrstelle in Holzerlanden übernahm, die er vom Kloster aus versah. Daneben unterrichtete er die jüngeren Mönche im Kirchenrecht. 1783 auf die Pfarrei Reysing versetzt, bezog er das dortige Pfarrhaus und kümmerte sich neben seinen Seelsorgsaufgaben um die nicht unbedeutende Ökonomie. Nach dem Tod des Abtes Rupert Walxhäuser 1786 einstimmig zum Abt gewählt, nahm er diesmal an und wurde am 1. Okt. 1786 durch den Regensburger Weihbischof Valentin Anton v. Schneid infuliert.

Durch seine umsichtige Wirtschaftsführung gelang es Abt Werner, die Schuldenlast des Klosters Weltenburg abzubauen, das dadurch zur bestgeordneten Benediktinerabtei Bayerns wurde. Die drohende Säkularisation der Klöster dagegen konnte er, obwohl Abgeordneter der Bayerischen Landschaft, nicht abwenden. Nach der Auflösung des Klosters Weltenburg 1803 zog er sich als Privatgelehrter nach München zurück und verfasste umfangreiche historische Abhandlungen über die Geschichte Weltenburgs, über Musikgeschichte und andere Themen, die heute im Hauptstaatsarchiv in München aufbewahrt werden. Auch im Ruhestand nahm er noch verschiedentlich Pontifikalfunktionen wahr, u.a. als Assistent bei der Vermählung von Mitgliedern des Königshauses und Bischofsweihen. Seine umfangreiche Bibliothek schenkte Werner dem bischöflichen Priesterseminar in Freysing, wofür ihn König Ludwig I. 1827 zum Geistlichen Geheimen Rat ernannte.

Abt Werners Grab auf dem Alten Südfriedhof in der Thalkirchener Straße galt lange als verschollen, erst 2003 wurde es wiedergefunden und 2004 mit einem Stein gekennzeichnet.

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Bibliographie:

Koch-Sternfeld, Joseph Ernst v., Benedikt Werner: Letzter Abt von Weltenburg und zur ehemaligen Bayerischen Landschaft Mitverordneter, Augsburg, Veith & Rieger, 1835 · Biograph. Artikel in: Die Oberpfalz, Verlag Laßleben, Kallmünz, 1974 S. 298.


Zitierempfehlung: Werner, Benedikt, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 7.10.2011, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Werner,_Benedikt

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