Zenetti, Benedikt: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Sohn des bayerischen Ministers und Staatsrats Johann Baptist v. Zenetti (1785–1856) und der Josephine Mieg (1793–1828), wurde 1821 in Speyer geboren und wuchs in München auf, wohin sein Vater 1827 versetzt worden war. Er studierte zunächst Philosphie und Rechtswissenschaften, wechselte aber 1844 zur Theologie.
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Benedikt Zenetti, Taufname Wilhelm, wurde 1821 als Sohn des bayerischen Ministers und Staatsrats Johann Baptist v. Zenetti (1785–1856) und der Josephine Mieg (1793–1828) in Speyer geboren. Sein Bruder Arnold Zenetti war ein namhafter Architekt und Stadtbaumeister von München, der andere Bruder, Julius von Zenetti, amtierte als Regierungspräsident von Mittelfranken in Ansbach.
  
Am 1. August 1847 zum Priester geweiht, war Zenetti dann Kooperator (Kaplan) in Bad Tölz und Aufkirchen, bis er im Dezember 1850 gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Haneberg in die von König Ludwig neu gegründete Benediktinerabtei St. Bonifaz eintrat (Profess 28. Dez. 1851). Dort war er Novizenmeister und Prior und seit 1864 Direktor des Hollandeums (des späteren Albertinums).
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Zenetti absolvierte das Gymnasium in Passau, wohin sein Vater als Regierungsdirektor versetzt worden war und studierte zunächst Philosphie und Rechtswissenschaften in München, wechselte aber 1844 zur Theologie. Am 1. August 1847 zum Priester geweiht, war Zenetti dann Kooperator (Kaplan) in Bad Tölz und Aufkirchen, bis er im Dezember 1850 gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Haneberg in die von König Ludwig neu gegründete Benediktinerabtei St. Bonifaz eintrat (Profess 28. Dez. 1851). Dort war er Novizenmeister und Prior. Besonderes Ansehen erwarb er sich bei der Bevölkerung im Cholerajahr 1854 als Pfarrer der Riesenpfarrei Sankt Bonifaz. 1864 wurde er Direktor des königlichen Erziehungsinstitutes für studierende in München, des Hollandeums (des späteren Albertinums), bis ihn König Ludwig I. mit Datum vom 22. Mai 1866 zum ersten Prior des wiederbegründeten Benediktinerklosters Schäftlarn im Isartal berief. Dort war er tätig, bis er sechs Jahre später, am 27. August 1872, zum Nachfolger des auf den Speyerer Bischofssitz berufenen Abtes [[Haneberg, Bonifaz|Bonifaz Haneberg]] gewählt wurde. Am 10. November erhielt er die feierliche Benediktion.
 
 
1866 von König Ludwig als erster Prior in das wiederbegründete Kloster Schäftlarn berufen, war er dort tätig, bis er am 27. August 1872 zum Nachfolger des auf den Speyerer Bischofssitz berufenen Abtes [[Haneberg, Bonifaz|Bonifaz Haneberg]] gewählt wurde.
 
  
 
Der hochmusikalische Zenetti wird – im Gegensatz zu seinem asketischen Vorgänger [[Birker, Paulus|Paulus Birker]] – als milder Abt beschrieben, der den Mönchen viel Freiraum ließ. Das Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten (Edenkoben 2004) würdigt ihn als »einen der seltenen Menschen, deren stilles Leben eine stete Predigt ist.« Während seiner Amtszeit wurden vom übergroßen Pfarrsprengel der Abtei die neuen Pfarreien St. Benedikt und St. Rupert abgetrennt.
 
Der hochmusikalische Zenetti wird – im Gegensatz zu seinem asketischen Vorgänger [[Birker, Paulus|Paulus Birker]] – als milder Abt beschrieben, der den Mönchen viel Freiraum ließ. Das Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten (Edenkoben 2004) würdigt ihn als »einen der seltenen Menschen, deren stilles Leben eine stete Predigt ist.« Während seiner Amtszeit wurden vom übergroßen Pfarrsprengel der Abtei die neuen Pfarreien St. Benedikt und St. Rupert abgetrennt.
  
Benedikt Zenetti starb am 19. Februar 1904 und wurde in der Gruft der Abtei St. Bonifaz beigesetzt. Sein Nachfolger als Abt wurde P. [[Danner, gregor|Gregor Danner]] aus dem Kloster Plankstetten.
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Benedikt Zenetti starb am 18. Februar 1904 nach einer Darmoperation und wurde in der Gruft der Abtei St. Bonifaz beigesetzt. Sein Nachfolger als Abt wurde P. [[Danner, Gregor|Gregor Danner]] aus dem Kloster Plankstetten.
  
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Aktuelle Version vom 15. März 2020, 14:20 Uhr

Benedikt Zenetti OSB

Benedikt Zenetti

1866–1872 Gründungsprior der wiederbegründeten Abtei Schäftlarn; 1872–1904 Abt von St. Bonifaz in München

* 13. Mai 1821 Speyer
† 18. Februar 1904 München

Benedikt Zenetti, Taufname Wilhelm, wurde 1821 als Sohn des bayerischen Ministers und Staatsrats Johann Baptist v. Zenetti (1785–1856) und der Josephine Mieg (1793–1828) in Speyer geboren. Sein Bruder Arnold Zenetti war ein namhafter Architekt und Stadtbaumeister von München, der andere Bruder, Julius von Zenetti, amtierte als Regierungspräsident von Mittelfranken in Ansbach.

Zenetti absolvierte das Gymnasium in Passau, wohin sein Vater als Regierungsdirektor versetzt worden war und studierte zunächst Philosphie und Rechtswissenschaften in München, wechselte aber 1844 zur Theologie. Am 1. August 1847 zum Priester geweiht, war Zenetti dann Kooperator (Kaplan) in Bad Tölz und Aufkirchen, bis er im Dezember 1850 gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Haneberg in die von König Ludwig neu gegründete Benediktinerabtei St. Bonifaz eintrat (Profess 28. Dez. 1851). Dort war er Novizenmeister und Prior. Besonderes Ansehen erwarb er sich bei der Bevölkerung im Cholerajahr 1854 als Pfarrer der Riesenpfarrei Sankt Bonifaz. 1864 wurde er Direktor des königlichen Erziehungsinstitutes für studierende in München, des Hollandeums (des späteren Albertinums), bis ihn König Ludwig I. mit Datum vom 22. Mai 1866 zum ersten Prior des wiederbegründeten Benediktinerklosters Schäftlarn im Isartal berief. Dort war er tätig, bis er sechs Jahre später, am 27. August 1872, zum Nachfolger des auf den Speyerer Bischofssitz berufenen Abtes Bonifaz Haneberg gewählt wurde. Am 10. November erhielt er die feierliche Benediktion.

Der hochmusikalische Zenetti wird – im Gegensatz zu seinem asketischen Vorgänger Paulus Birker – als milder Abt beschrieben, der den Mönchen viel Freiraum ließ. Das Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten (Edenkoben 2004) würdigt ihn als »einen der seltenen Menschen, deren stilles Leben eine stete Predigt ist.« Während seiner Amtszeit wurden vom übergroßen Pfarrsprengel der Abtei die neuen Pfarreien St. Benedikt und St. Rupert abgetrennt.

Benedikt Zenetti starb am 18. Februar 1904 nach einer Darmoperation und wurde in der Gruft der Abtei St. Bonifaz beigesetzt. Sein Nachfolger als Abt wurde P. Gregor Danner aus dem Kloster Plankstetten.

gge, März 2011


G:

V.: Johann Baptist v. Zenetti (1785–1856); M.: Josephine Mieg (1793–1828); G.: Arnold Zenetti (1824–1891), Architekt und Stadtbaumeister von München.

D:

Sac.: 1. Aug. 1847; Prof.: 28. Dez. 1851; Abbas: el. 27. August 1872.

L:

Studien und Mitteilungen aus der Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 25 (1904) 426–429 (Nachruf).


Zitierempfehlung: Zenetti, Benedikt, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 15.03.2020, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Zenetti,_Benedikt

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