Ziegler, Diepold

Diepold Ziegler OSB

Diepold Ziegler

letzter Abt des Klosters Ensdorf 1773-1801

* 19. März 1728 Penting, Neunburg vorm Wald
† 21. Nov. 1801 Ensdorf, Oberpfalz

Diepold Ziegler, geboren am 19. März 1728 in Penting bei Neunburg vorm Wald als Sohn des Wirtes Johann Michael Ziegler und der Anna Eva Meyer, studierte die Humaniora in Regensburg und trat dann in die Benediktinerabtei Reichenbach am Regen, wo er am 8. Dezember 1752 die Profess ablegte und 1753 die Priesterweihe empfing. Die Philosophie studierte er im Schottenkloster St. Jakob in Regensburg. 1756 wurde er Professor der Philosophie, später der Theologie am Studium commune der Bayerischen Benediktinerkongregation in Scheyern und Benediktbeuern. 1766 erkrankt, wurde er 1767 als Pfarrer nach Wall (Warngau) versetzt, dann Abtprior in Reichenbach, in welcher Stellung ihn am 18. Januar 1773 der Konvent von Ensdorf als Nachfolger des verstorbenen Anselm Desing zum Abt postulierte.

Abt Diepold war ein guter Ökonom. Er ließ unbebaute Gründe urbar machen und zahlte viele Schulden ab. Er war gastfreundlich, wohltätig und persönlich anspruchslos, seine Wohnung war nur dürftig eingerichtet. In der klösterlichen Disziplin ging er mit gutem Beispiel voran. Sein wissenschaftliches Interesse lag insbesondere in der Mathematik, der Geschichte und der Diplomatik, über die er mehrere Abhandlungen verfasste, die aber nicht im Druck erschienen. Er führte im Gottesdienst den deutschen Kirchengesang ein, baute die Bibliothek und die Studienmöglichkeiten aus, verbesserte trotz der hohen Steuerforderungen in der Zeit der Revolutionskriege die Klosterökonomie und errichtete ein Pädagogium für die Heranbildung von Volksschullehrern. Im Jahr 1800 taufte er beim Aufenthalt des Kurfürsten Maximilian Josef in Amberg dessen am 27. Oktober 1800 geborenen Sohn Prinz Karl Friedrich Wilhelm Ludwig Maximilian Josef († 12. Feb. 1803 in München).

Nach seinem Tod am 21. November 1801 wurde von der kurfürstlich-bayerischen Regierung keine Abtwahl mehr gestattet, stattdessen das Kloster am 25. Januar 1802 aufgehoben.

gge, Okt. 2019


D:

Prof.: 8. Dez. 1752; Sac.: 1753; Abbas: el. 18. Jan. 1773.

W:

Positiones theol. ex tractatu de sacramentis in genere spectatis, et de tribus in specie, baptismo, confirmatione , 1755 · Dei existentis, ejusque immensae artis, ac ineffabilis providentiae ac bonitatis testimonia in corpore humano conspicua, Monast. Tegernseensis, 1761 (Dissertation) · Theses ex tractatu de incarnatione, 1764 (Dissertation) · Gebet- und Unterrichtsbuch für die Mitglieder der Ensdorfischen Fronleichnam- und Scapulierbruderschaft, Sulzbach · Geschichtliche Abhandlung über die oberpfälzische Landschaft, 1799.

L:

Lauchert, Jakob: Ziegler, Diepold, i in: Allgemeine Deutsche Biographie 45 (1900), S. 167 · Baader, Clemens Alois: Diepold Ziegler, in: Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten Jahrhunderts, 1825 (Nachdruck 1971), Band II/2, S. 241 f. · Häring, Stephan: Diepold Ziegler, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 15, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-077-8, Sp. 1587–1588 · Scheglmann, Alfons Maria: Geschichte der Säkularisation im rechtsrheinischen Bayern, Band 3: Die Säkularisation in den 1803 definitiv bayerisch gewesenen oder gewordenen Gebieten. 1. Teil: Die Säkularisation der Fürstbistümer und Benediktinerabteien. Regensburg, 1905, S. 372f.

Normdaten:

GND: 135938139

Zitierempfehlung: Ziegler, Diepold, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 4.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Ziegler,_Diepold

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