Ahlbrecht, Ansgar

Ansgar Ahlbrecht

Ansgar Ahlbrecht

Abt von Niederaltaich 1968–1969

* 22. Okt. 1928 Brand (Aachen)

Ansgar Ahlbrecht, Taufname Werner, Sohn eines Gärtners, wurde als Sechzehnjähriger noch zur Wehrmacht eingezogen, desertiert aber und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Studium in Bonn und Innsbruck; Promotion zum Dr. theol. in Innsbruck 1961 bei Karl Rahner SJ. Eintritt in Niederaltaich 1953, Profess 31. Oktober 1954, Priesterweihe am 23. März 1958; seit 1956 war er Mitarbeiter und später Leiter des Ökumenischen Instituts der Abtei Niederaltaich, außerdem Chefredakteur der ökumenischen Zeitschrift Una Sancta. Von 1963 bis 1965 nahm er am 2. Vatikanischen Konzil als Mitarbeiter eines Konzilsvaters teil und gründete dort mit Abt Laurentius Klein von St. Matthias (Trier) ein Kontaktzentrum für evangelische und orthodoxe Konzilsbesucher.

Im Kloster war er Novizenmeister und (seit 1967) Prior und wurde nach der Resignation des Abtes Emmanuel Heufelder zum Abt von Niederaltaich gewählt am 2. April 1968 und am 3. Juni 1968 benediziert. Mit großer Tatkraft widmete er sich der Weiterführung der ökumenischen Arbeit, insbesondere durch Tagungen und Vorträge sowie die Ausgestaltung der Zeitschrift Una Sancta. Ihm verdankt die Abtei auch die Fertigstellung des Ökumenischen Instituts. Ende 1969 gab er überraschend seinen Entschluss bekannt, zurückzutreten und aus dem Kloster auszuscheiden. Am 16. Oktober 1970 wurde er durch die Religiosenkongregation in den Laienstand zurückversetzt. Sein Nachfolger wurde der Internatsdirektor Placidus Stieß.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Kloster übernahm Ahlbrecht im Herbst 1971 die Leitung der von der action 365 eingerichteten „Kontaktstelle für ökumenische Gemeindearbeit“ und war im Rahmen dieser Arbeit zwei Jahrzehnte lang Herausgeber der Zeitschrift ökumene am ort – Blätter für ökumenische Basisarbeit. Seit 1970 bis heute Mitarbeit als Übersetzer und 16 Jahre auch verantwortlicher Redakteur der deutschen Ausgabe der internationalen Zeitschrift für Theologie Concilium. Hinzu kommt die Übersetzung tausender Seiten von Kapiteln der fünfbändigen von Giuseppe Alberigo herausgegebenen Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils und zweier weiterer Bücher von Alberigo zum Konzil bzw. zur Biografie Johannes’ XXIII.

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D:

Prof.: 31. Okt. 1954, Sac.: 23. März 1958; Abbas: el. 2. April 1968, ben. 3. Juni 1968, res. 1970.

W:

Tod und Unsterblichkeit in der evangelischen Theologie der Gegenwart. Paderborn, Bonifacius, 1964. · Das Zweite Vatikanische Konzil, Erinnerungen eines Zeitzeugen, in Imprimatur, Heft 1/2012 und 2/2012 [1], [2]

L:

Stadtmüller, Georg und Bonifaz Pfister: Geschichte der Abtei Niederaltaich 741–1971. Augsburg: Winfried-Werk [in Komm.], 1971, S. 340 und 427 · Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien : EOS, 1985–1987.


Zitierempfehlung: Ahlbrecht, Ansgar, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.12.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Ahlbrecht,_Ansgar

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