Bauer, Benedikt

Benedikt Bauer OSB

Benedikt Bauer

Abt des Klosters Sankt Mang in Füssen 1661–1696

* 12. Jan. 1631 Füssen
† 27. Juli 1696 ebd.

Benedikt Bauer, geboren am 12. Januar 1631 in Füssen als Sohn eines Brauers, studierte in Lambach, Linz, Salzburg und Dillingen und war dann Novizenmeister und Pfarrverweser in Füssen. Am 23. Juni 1661 zum Abt gewählt, erhielt er mit Rücksicht auf die schwache finanzielle Lage des Klosters eine Ermäßigung auf die an den Bischof zu entrichtenden Abgaben.

Abt Benedikt verteidigte mit Klugheit und Milde die althergebrachten Rechte des Klosters und verbesserte durch verschiedene Grunderwerbungen die wirtschaftliche Grundlage des Stiftes, z.B. durch Ankauf der Weingüter des Klosters Weingarten in Lana, Südtirol, im Jahre 1694. Ein großer Wohltäter des Klosters war sein Onkel Placidus Hieber, Abt von Lambach in Österreich und gebürtiger Füssener, der dem Stift mehrfach hohe Geldsummen und wertvolle Kirchengeräte zukommen ließ.

Mitte September 1683 besuchte der französische Gelehrte Jean Mabillon St. Mang, studierte die Handschriften des Klosters und wanderte dann weiter nach Kempten. 1684 wurde durch den Schatzfund eines Holzfällers, der einen Krug mit römischen Münzen fand, der Grundstock für die Münzsammlung des Klosters gelegt, 1688 die Klosterbibliothek durch eine private Bücherschenkung sehr vermehrt.

Wegen seiner großen Verehrung der Gottesmutter unternahm Abt Benedikt Wallfahrten nach Loreto und Einsiedeln; 1679 reiste er nach Tirol. Wegen eines fehlenden Reisepasses an der Grenze zurückgewiesen, fertigte er sich kurzerhand selbst einen und gelangte so an sein Ziel. Der Fürstbischof von Brixen jedoch fasste die Sache übel auf und verlangte vom Abt Genugtuung.

Am 7. Juli 1696 resignierte Abt Benedikt wegen zunehmender Altersbeschwerden (senio morbo et laboribus) und starb kurz darauf, am 27. Juli 1696. Das ihm von seinem Nachfolger Gerhard Oberleitner gesetzte Grabdenkmal rühmt ihn als Abbas vigilans, pastor bonus et oeconomus insignis (wachsamen Abt, guten Hirten und ausgezeichneten Ökonomen).

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Leistle, David: Wissenschaftliche und künstlerische Strebsamkeit im St. Magnusstifte zu Füssen. StMBO 16 (1895) 371–386, 539—555; StMBO 17 (1896) 14–29, [223]–229, 392–398, 639–650; StMBO 18 (1897) 57–68, 281–286, 419–429, 589–598, und StMBO 19 (1898) 56–59, bes. StMBO 17 (1896) 639–642 (auch als Separatdruck, Raigern 1895, Brünn 1898).


Zitierempfehlung: Bauer, Benedikt, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 11.06.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Bauer,_Benedikt

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