Maurus Berve
3. Abt der Abtei Neuburg 1977–1986
* 12. Jan. 1927 Berlin
† 27. Jan. 1986 Heidelberg
Maurus Berve, Taufname Ulrich Joachim, wurde am 12. Januar 1927 in Berlin-Dahlem geboren. Der Vater war kurz nach seiner Hochzeit in Maria Laach zum katholischen Glauben konvertiert. Aus der Ehe gingen außer Ulrich Berve noch zwei weitere Söhne und eine Tochter hervor. Der eine Bruder, Andreas, starb im November 1948, noch als Priesterseminarist in Brixen, an den Folgen einer angeborenen Herzkrankheit.
Ulrich Berve wurde nach dem Abitur 1943 am Arndt-Gymnasium Dahlem als sechzehnjähriger Flakhelfer zum Wehrdienst verpflichtet. Das Kriegsende erlebte er 1944 in Dänemark. Gemeinsam mit seinem Bruder Andreas trat er in das Priesterseminar in Fulda ein, verließ es aber wieder, um in die Benediktinerabtei Neuburg bei Heidelberg einzutreten. Als erster Novize nach dem Krieg erhielt er dort den Ordensnamen Maurus. Am 6. Januar 1948 legte er dort die Profess ab und wurde nach dem Studium in Maria Laach, Beuron und Rom (Sant’Anselmo) am 17. August 1952 von Erzbischof Wendelin Rauch in der Abteikirche zum Priester geweiht.
Nach der Priesterweihe versah er in Neuburg das Amt des Bibliothekars und betreute als Gästepater die Besucher. Später wurde er dort auch Cellerar. Vom Generalkapitel der Beuroner Kongregation in die Abtei St. Mauritius in Tholey geschickt, war er dort 1962/63 Bibliothekar, 1. Kantor, Küchenmeister und Intentionar und beim zweiten Aufenthalt von 1968 bis 1973 Prior, Novizenmeister und Cellerar. Als solcher sorgte er u.a. für eine Kranken- und Altersversicherung der Mönche und setzte sich als Prior für die Einführung des Chorgebets in deutscher Sprache ein. Dazu hielt er Rundfunkandachten und -vorträge, verfasste Aufsätze in der Tholeyer Hauszeitschrift Leben aus dem Wort und war als Prediger und Exerzitienmeister tätig.
Im Dezember 1973 ging er als Spiritual in die Benediktinerinnenabtei Säben im Südtiroler Gebirge, redigierte auch dort die Neuburger Hauszeitschrift Wort in die Zeit und übernahm Seelsorgeaufgaben in der Umgebung. Nach dem Rücktritt des Abtes Dr. Albert Ohlmeyer am 15. Januar 1977 unter dem Vorsitz von Abtpräses Laurentius Hoheisel zum Abt gewählt, kehrte er nach Neuburg zurück und erhielt am 10. Februar 1977 die Benediktion.
Abt Maurus Berve starb am 27. Januar 1986 an einem schweren Herzleiden, nachdem er sich schon 1978 in Heidelberg einer Herzklappenoperation hatte unterziehen müssen.
Berve hatte sich umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der christlichen Ikonographie angeeignet. 1969 erschien seine Monographie über die Heidelberger Armenbibel (zweite Auflage 1989).
gge
D:
Prof.: 6. Jan. 1948; Sac.: 17. Aug. 1952; Abbas: el. 15. Jan. 1977, ben. 10. Feb. 1977.
W:
Die Armenbibel. Herkunft, Gestalt, Typologie. Dargestellt anhand von Miniaturen aus der Handschrift Cpg 148 der Universitätsbibliothek Heidelberg, Beuron 1969, ²1989.
L:
»Diener Eurer Freude« (2 Kor 1,24). Abt Maurus Berve zum Gedächtnis, † 27. Januar 1986, Wort in die Zeit 130, Heidelberg 1987.
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