De Wolf, Nicolaas

Nicolaas de Wolf OSB

Nicolaas de Wolf

Abt von Vaals 1964–1996, Prior von Gräfinthal 1996–2015

* 16. Juli 1931 Voorhout
09. Feb. 2015 Gräfinthal

Nicolaas (Nico) de Wolf wurde am 28. Juli 1931 im niederländischen Voorhout als fünftes von sieben Kindern geboren. Er trat 1951 in die Sint Paulusabdij in Oosterhout ein, legte am 27. Mai 1954 seine Profess ab und wurde am 9. Dezember 1959 zum Priester geweiht. Von 1960 bis 1963 studierte er in Nijmegen bei dem bekannten Theologieprofessor Edward Schillebeeckx OP.

Am 29. November 1964 wurde er zum ersten Abt des Tochterklosters Sint Benedictusberg in Mamelis bei Vaals (Provinz Limburg, Niederlande, Kongregation von Solesmes) gewählt. Weil er das kanonische Alter noch nicht erreicht hatte, musste die Wahl vom Vatikan bestätigt werden. Die Benediktion erhielt er am 30. Januar 1965 durch Bischof Bluijssen von ‘s Hertogenbosch in Vertretung des erkrankten Bischof Petrus Moors von Roermond.

Unter De Wolfs Leitung verblieb St. Benedictusberg als einziges niederländisches Kloster in der Kongregation von Solesmes und behielt auch nach dem 2. Vatikanischen Konzil das lateinische Stundengebet und den gregorianischen Gesang bei. Am 4. Mai 1968 wurden die von dem Mönch und Architekten Dom Hans van der Laan OSB entworfene Kirche und die Krypta geweiht, 1986 die Klostergebäude fertiggestellt. Von 1968 bis 1994 war De Wolf außerdem Visitator der französischen Benediktinerkongregation von Solesmes.

Nach seinem Rücktritt im November 1996 ging er als Oberer nach Gräfinthal im Saarland, wo seine Abtei 1989 einen Teil des historischen Klostergeländes geerbt hatte und 1993 mit einigen Mönchen ad experimentum wiederbesiedelt hatte. Das Priorat erhielt am 8. Dezember 1999 die Päpstliche Anerkennung. 2001 wurde der Grundstein zum Wiederaufbau des Klosters, dem einzigen des Benediktinerordens in der Diözese Speyer, gelegt. 2004 feierte De Wolf im Beisein des Kurienkardinals Francis Arinze sein Doppeljubiläum, 50 Jahre Mönch, 40 Jahre Abt. 2010 folgte das goldene Priesterjubiläum mit Dom Christopher Zielinski aus Rom, dem Oberen der Olivetaner-Kongregation, der sich das Priorat Grafinthal im Mai 2014 angeschlossen hat.

Nach einem Sturz pflegebedürftig und kaum noch öffentlich in Erscheinung getreten, starb Abt Nicolaas de Wolf am 9. Februar 2015 und wurde am 15. Februar in der Gruft vor dem Altar der Klosterkirche beigesetzt.

gge, Juni 2015


D:

Prof.: 27. Mai 1954; Sac.: 9. Dez. 1959; Abbas: el. 29. Nov. 1964, ben. 30. Jan. 1965, res. Nov. 1996; Dev.: In fide veritas.

Q:

Sterbebild · Über 200 Trauergäste gaben Abt letzte Ehre, in: Saarbrücker Zeitung v. 16. Feb. 2015 · Vriendenbrief Abdij Sint Benedictusberg Vaals, maart 2015.


Zitierempfehlung: De Wolf, Nicolaas, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 13.07.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/De_Wolf,_Nicolaas

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