Dilworth, Mark

Mark Dilworth OSB

Mark Dilworth

Abt der Benediktinerabtei Fort Augustus 1991–1998

* 18 April 1924 Bolton
† 28. Feb. 2004 Edinburgh

Mark Dilworth, Taufname Gerard, war der Sohn eines Gemischtwarenhändlers und Hoteliers. Er besuchte die St Andrew’s Priory School in Canaan Lane, Edinburgh, und kam 1937 als Internatsschüler nach Fort Augustus. Er trat in das Noviziat ein, legte 1942 die Profess ab und wurde am 29. September 1947 zum Priester geweiht.

1949 folgte Studium Französisch und Italienisch in Oxford (St Benet's Hall), das er 1952 mit dem B.A. abschloss. Die folgenden zwölf Jahre unterrichtete er, erst in Carlekemp in North Berwick, dann in Fort Augustus, und war von 1960 bis 1963 Direktor der Abteischule. 1964 begann er ein Doktoratsstudium der schottischen Geschichte an der Universität Edinburgh, die ihn 1967 mit einer Arbeit über die Schottenabtei in Würzburg (The Scottish Abbey in Würzburg 1595–1696) zum PhD promovierte. Für diese Arbeit wurde er auch mit dem „Hume Brown“-preis ausgezeichnet; sie wurde 1974 der Scottish Academic Press unter dem Titel The Scots in Franconia publiziert.

Danach kehrte er als Schulleiter nach Fort Augustus zurück. Von 1971 bis 1973 folgte ein Forschungsaufenthalt an der Universität Edinburgh. Dilworth war nun einer der führenden mittelalterlichen Historiker und Linguisten Schottlands. Er sprach mehrere europäische Sprachen, darunter auch schottisches Gälisch.

Nach seinem silbernen Priesterjubiläum ging er für ein Sabbatjahr in die USA, wo er die charismatische Erneuerungsbewegung kennenlernte, die seine spirituelle Ausrichtung von Grund auf veränderte. Es folgte eine Pilgerreise ins Heilige Land und die Publikation des Buches In the Heart of His House (1979).

Während der nächsten Jahre führte Dilworth seine Forschungen und Veröffentlichungen fort, v.a. über das System der Kommende in Schottland. Der daraus entstandene Aufsatz The Commendator System in Scotland brachte ihm 1985 den „David Berry“-Preis der Royal Historical Society. Von 1986 bis 1990 war Dilworth Keeper der Scottish Catholic Archives in Edinburgh, was ihm weitere Forschungen ermöglichte.

Am 24. April 1991 zum Abt von Fort Augustus gewählt, musste Dilworth deren Niedergang erleben. 1993 wurde die Schule geschlossen, 1998 auch die Abtei aufgelöst. Etwa 7000 Bände aus der Zeit vor 1800 übergab er 1992 aus der Klosterbibliothek an die Schottische Nationalbibliothek. 1995 veröffentlichte er seine Geschichte der mittelalterlichen Klöster Schottlands.

Mark Dilworth erhielt den Ehrentitel eine Abbas emeritus von Fort Augustus und Titularabtes von Iona. Er ging nach Edinburgh, wo er sich weiter seinen historischen Forschungen widmete. Er starb am 28. Februar 2004 im Hospiz St. Columba an einem Hirntumor und wurde auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

gge


W:

The Scots in Franconia : A Century of Monastic Life. Edinburgh 1974 · The Commendator System in Scotland, Innes Review 37 (1986) 51–72 · Scottish Monasteries in the Late Middles Ages. Edinburgh 1995.

L:

Casely, Gordon: Rt Rev Mark Dilworth Eighth and last Abbot of Fort Augustus, in: The Herald, 6. März 2004 [1] · Abbot Mark Dilworth, news.scotsman.com, 3. März 2004 [2].


Zitierempfehlung: Dilworth, Mark, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 12.07.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Dilworth,_Mark

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