Eisenberg, Dominikus

Dominikus von Eisenberg OSB

Dominikus von Eisenberg

Abt des Klosters Plankstetten 1726–1742

* 03. Jan. 1683 Weikersheim, Franken
03. Sep. 1742 Plankstetten

Dominikus III. Freiherr von Eisenberg, Taufname Adolf, aus Weikersheim in Franken, war als junger Mann vom kalvinistischen zum katholischen Glauben konvertiert. Nach dem juristischen Studium in Ingolstadt kam er nach Plankstetten und legte 1705 die Profess ab. 1707 wurde er in Eichstätt zum Priester geweiht. Im Kloster war er Ökonom und Cellerar, von 1723 bis 1726 auch Prior. Am 29. Oktober 1726 unter dem Vorsitz des bischöflichen Generalvikars Sebastian Ziegler zum Abt gewählt, wurde er am 15. Dezember in der Klosterkirche von Weihbischof Johann Adam Nieberlein benediziert. Assistenten waren die Abt Anselm Meiller von Ensdorf und der Prior des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf.

Abt Dominikus war zwar eine stattliche Erscheinung, „ein Herr von sechs Schuh und zwei Zoll Länge“, hatte aber zunächst Schwierigkeiten mit der Klosterleitung. Schon bald nach seinem Amtsantritt schrieb er an den Bischof, dass er wegen der schweren Bürde seines Amtes keinen Schlaf mehr finde. Dazu kam, dass die Mönche an den vielen Besuchen seiner adeligen Verwandten und seiner Freude an der Jagd Anstoß nahmen. Nach einer Visitation wollte er zurücktreten, jedoch nahm der Bischof seine Resignation nicht an, sondern lud ihn zur Erholung in seine neuerbaute Residenz nach Eichstätt ein. Nach einigen Wochen kehrte der Abt ermutigt und erholt wieder in sein Kloster zurück.

Als Bauherr ließ Abt Dominikus einige Bauten aufführen. Dem schon im ersten Jahr seiner Regierung erbauten Bauhof folgten ein Neubau im Staudenhof und Wasserbauten auf der Schneemühle und im Gösselthal. 1730 wurde die Sulzbrücke erneuert, die durch eine Überschwemmung großen Schaden erlitten hatte. Ein Fischteich im oberen Garten und ein Sommerhaus im unteren dienten der Erholung. Sein Empfangszimmer ließ der Abt mit einem eingelegten Fußboden und Tapeten ausstatten. Er kaufte in Salzburg eine Kutsche und ließ für den Konvent silberne Trinkbecher anschaffen. Sein bedeutendstes Werk aber ist die Barockisierung der romanischen Abteikirche zum 600-Jahr-Jubiläum des Klosters 1729. Für einen Abriss und kompletten Neubau reichten wohl die Mittel nicht. Auch die Feier selber wurde, um Kosten zu sparen, in aller Stille vorgenommen. Die Patres waren zudem durch den grimmigen Winter so erkrankt, dass sie wochenlang kein gemeinsames Chorgebet halten und kein Hochamt singen konnten.

Dominikus von Eisenberg starb am 3. September 1742 nach längerer Krankheit und wurde in der Felixkapelle beigesetzt. Sein Grabstein befindet sich seit 1967 in der Wand des linken Seitenschiffes beim Rosenkranzaltar. Zu seinem Nachfolger wurde Maurus Xaverius Herbst gewählt.

gge, März 2019


D:

Prof.: 1705; Sac.: 1707; Abbas: el. 29. Okt. 1726, ben. 15. Dez. 1729.

L:

Bauer, Petrus OSB: Die Benediktinerabtei Plankstetten in Geschichte und Gegenwart. Plankstetten 1979, S. 55–57 · Totenrotel.


Zitierempfehlung: Eisenberg, Dominikus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 20.03.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Eisenberg,_Dominikus

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