Anselm Erb
Abt des Klosters Ottobeuren 1740–1767
* 29. Jan. 1688 Ravensburg
† 21. Mai 1767 Ottobeuren
Anselm Erb wurde am 29. Januar 1688 in Ravensburg geboren. 1706, im achtzehnten Lebensjahr, in die Reichsabtei Ottobeuren eingetreten, legte er am 15. August 1706 die Profess ab und wurde nach dem Studium in Salzburg am 24. September 1712 zum Priester geweiht. Die Primiz feierte er am 16. Oktober 1712. Einige Jahre lehrte er am Hausstudium Ottobeuren Rhetorik, Philosophie und Theologie und wurde 1720 Professor der Philosophie in Salzburg. 1723 erwarb er den Magistergrad in Philosophie, 1725 wurde er zum Doktor beider Rechte promoviert. Im selben Jahr kam er als Regens des Lyceums, und Professor für Kirchenrecht nach Freising. In Freising freundete er sich mit dem späteren Abt von Ensdorf, Anselm Desing, an.
Von 1734 bis 1740 lehrte er als Professor an der Universität Fulda. Am 23. November 1740 als Nachfolger von Rupert Ness (1670–1740) zum Abt von Ottobeuren gewählt, entfaltete er während seiner 27-jährigen Regierung eine segensreiche Tätigkeit auf vielfältigen Gebieten.
Er gab der Klosterbibliothek eine neue Gestalt, brachte sie in Ordnung, und vermehrte sie und den Kirchenschatz beträchtlich. Er förderte die Wissenschaften und Künste und reformierte das Schulwesen der Abtei. Mit Fürstabt Martin Gerbert von St. Blasien stand er in regem Briefwechsel. Der sichtbarste Ausdruck seiner Tätigkeit ist der Bau der prächtigen barocken Klosterkirche, die 1766 zum mit zweijähriger Verspätung gefeierten 1000-jährigen Klosterjubiläum geweiht wurde.
Am 12. Mai 1767 legte er sein Amt aus Krankheitsgründen nieder und starb wenige Tage später.
gge, Okt. 2019
D:
Prof.: 15. Aug. 1706; Sac.: 24. Sep. 1712; Abbas: el. 23. Nov. 1740.
W:
Scientiarum prodromus, s. selectae quaestiones ex prolegomenis, 1722 · Forum sacrum casuum reservatorum, 1726.
L:
Lindner, August: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktiner-Ordens im heutigen Königreich Bayern. Vom Jahre 1750 bis zur Gegenwart. 2. Band. Manz, Regensburg 1880, S. 78–79 · Miller, Arthur Maximilian: Die Schöpfer des barocken Ottobeuren. Abt Rupert II. Neß und Abt Anselm Erb, in: Ludwig Schrott (Hrsg.): Bayerische Kirchenfürsten. München: Süddeutscher Verlag, 1964, S. 213–237 · Totenrotel
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