Wilfrid Fenker
Abt von Weingarten 1953–1975
* 21. Sep. 1910 Ulm
† 17. Jan. 1975 Weingarten
Wilfrid Fenker, Taufname Walter, studierte Architektur in Stuttgart und Berlin (Dipl.-Ing.) bevor er 1935 in die Erzabtei Beuron eintrat (Profess 20. Sep. 1936). Nach dem Studium der Philosophie in Maria Laach begann er mit der Theologie in Beuron, wurde aber 1940 als Sanitäter zur Wehrmacht einberufen und leistete Kriegsdienst in Prag und Russland. 1945 nach Beuron zurückgekehrt, wurde er am 28. Juli 1946 zum Priester geweiht.
In Beuron war er als Architekt mit der Restaurierung der barocken Abteikirche betraut, außerdem geistlicher Leiter von Jugendgruppen auf Burg Wildenstein. Als Berater bei der Klosterrenovierung kam er öfter nach Weingarten und wurde dort am Tag nach dem Rücktritt seines Vorgängers Conrad Winter (16. Nov. 1953) einmütig per Postulation zum Abt gewählt. Noch am selben Tag reiste er in Begleitung des Erzabtes (Benedikt Baur) dorthin und nahm die Abtei in Besitz. Die Benediktion folgte am Nikolaustag 1953 durch Diözesanbischof Karl Joseph Leiprecht.
Abt Wilfrid widmete sich dem inneren und äußeren Weiterbau des Klosters Weingarten und der Schule (Umwandlung in eine Zweigstelle der Diözesanakademie), dazu kamen Kirchenneubauten in Ankenreute und St. Maria in Weingarten (1958). In seine Zeit fiel auch die 250-Jahr-Feier der Basilika 1974.
Er starb plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt (der Abtbruder fand ihn tot in seiner Zelle) und wurde auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
gge
D:
Prof.: 20. Sep. 1936; Sac.: 28. Juli 1946; Abbas: el. 17. Nov. 1953, ben. 6. Dez. 1953; Dev.: Arca spes mea.
L:
Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien: EOS, 1985–1987 · Festschrift zur 900-Jahr-Feier des Klosters : 1056–1956 ; ein Beitrag zur Geistes- und Gütergeschichte der Abtei. Weingarten: Abtei 1956 · Schneider, Paul: In memoriam Abt Wilfrid Fenker, in: Erbe und Auftrag 51 (1975), S. 145–147.
Vorlage:Page.name: FENKER, Wilfrid (Walter) OSB (1910–1975) – Biographia Benedictina