Maurus Feyerabend
letzter Prior des Reichsstiftes Ottobeuren; Historiker, Verfasser lokalhistorischer und theologischer Schriften, Übersetzer
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† 8. März 1818 Ottobeuren
Maurus Feyerabend, geboren 1754 in Schwabmünchen als Sohn eines Webers, wurde im Alter von zehn Jahren als Sängerknabe im Stift Ottobeuren aufgenommen, trat mit 16 Jahren in das Kloster ein und legte am 29. September 1771 die Profess ab. Am 6. Januar 1778 wurde er zum Priester geweiht und war dann Professor des Kirchenrechts und 17 Jahre Präfekt des Gymnasiums, das ihm seinen ausgezeichneten Ruf und seine hohe Schülerzahl verdankte. Der neugewählte Abt Paulus Alt bestellte ihn 1802 zum Prior.
Feyerabend gehörte zu den Mönchen, die auch nach der Aufhebung (1. Dez. 1802) im Kloster blieben, und wurde am 24. Oktober 1807, nach dem Tod des Abtes Paulus vom Generalvikariat Augsburg zum Oberen des Restkonvents bestellt. 1814 appellierte er – vergeblich – an den Wiener Kongress, das Reichsstift Ottobeuren wieder herzustellen. Er starb am 8. März 1818 in seinem Kloster.
Feyerabends Hauptwerk ist die vierbändige „Chronik des ehemaligen Reichsstiftes Ottobeuren“, die die Geschichte des Klosters von der Gründung 764 bis zur Aufhebung 1802 darstellt und die er auf eigene Kosten drucken ließ. Außerdem übersetzte er die Briefe des hl. Cyprian und Papst Gregors des Großen.
Sein Neffe, Placidus Feyerabend, war nach der Aufhebung des Klosters Chordirektor in Memmingen. Er starb als Jubilar am 12. Juli 1855.
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D:
Prof.: 29. Sep. 1771; Sac.: 6. Jan. 1778; Sup.: 24. Okt. 1807.
W:
Des heiligen Pabstes und Kirchenlehrers Gregorius des Großen sämmtliche Briefe, 6 Bände. Kempten: Kösel, 1807—1809 · Des heiligen Kirchenvaters und römischen Pabstes Gregorius des Großen Homilien oder Auslegungen und Erklärungen der meisten Evangelien auf die Sonntage und Festtage des Kirchenjahrs. Kempten: Kösel, 1810 · Des ehemaligen Reichsstiftes Ottenbeuren Benediktiner Ordens in Schwaben Sämmtliche Jahrbücher, 4 Bände, Ottobeuren: Ganser, 1813–1816 · Des heiligen Th. Z. Cyprianus Sämmtliche ächte Werke, 4 Bände, München, 1818—1820.
L:
ADB 6 (1877), S. 756–757 (Pius Gams) · Kolb, Ägidius (Hg.): Ottobeuren, Schicksal einer schwäbischen Reichsabtei. Augsburg 1964. S. 207–208 · Kolb, Ägidius: P. Maurus Feyerabend 1754–1818, Prior des ehemaligen Reichsstiftes Ottobeuren, in: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben Bd. 14, 1993 · Schaber, Johannes: Der letzte Prior der Reichsabtei Ottobeuren P. Maurus Feyerabend (1754–1818) als Historiker im Spiegel seiner 'Sämmtlichen Jahrbücher", in: Paulus - Servus Christi. Festgabe des Konvents der Benediktinerabtei Ottobeuren zum 70. Geburtstag von Abt Paulus Maria Weigele OSB. Ottobeuren 2013, S. 210–251.
Vorlage:Page.name: FEYERABEND, Maurus OSB (1754–1818) – Biographia Benedictina