Andreas Gordon
Benediktiner des Schottenklosters St. Jakob in Regensburg; Universitätsprofessor
* 15. Juni 1712 Cofforach, Schottland
† 22. Aug. 1751 Erfurt, Thüringen
Andreas Gordon, Taufname George, Dr. phil., kam, da er als Katholik in seiner Heimat keine Aufstiegschancen hatte, 1724 nach Regensburg, studierte dort Philosophie und Sprachen, und bereiste dann Frankreich und Italien, insbesondere Rom. Zurückgekehrt trat er am 24. Feb. 1732 in das Schottenstift ein, studierte dort scholastische Philosophie unter Gallus Leith. 1735 wurde er zum Priester geweiht, wurde zum Studium des Kirchenrechts nach Salzburg geschickt und 1737 Professor der Philosophie an der Universität Erfurt.
Da er versuchte, eine aufgeklärte Philosophie in Deutschland zu verbreiten, geriet er in heftige Konflikte mit den Jesuiten, konnte sich aber, mit Unterstützung der Universität Erfurt, sogar gegen den Vorwurf der Ketzerei durchsetzen.
Gordon konstruierte in Erfurt eine Elektrisiermaschine. Ferner geht die Erfindung einer elektrischen Glocke auf ihn zurück. 1744 publizierte er seine Phenomena electricitatis exposita (dt. Versuch einer Erklärung der Elektricität, Erfurt 1746 u.ö.). Auf Betreiben Jean-Antoine Nollets (1700–1770) wurde er 1748 korrespondierendes Mitglied der Pariser Académie des Science. Die vollständige Herausgabe seiner Physicae experimentalis Elementa (1751–1752) erlebte er jedoch nicht mehr. Er starb am 22. August 1751 an Lungentuberkulose.
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Lindner, August: Die Schriftsteller und die um Wissenschaft und Kunst verdienten Mitglieder des Benediktinerordens im heutigen Königreich Bayern. Regensburg, 1880, S. 233–234 · ADB 49 (1904), S. 461–462.
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