Grauß, Albert

Albert Grauß OSB

Albert Grauß

Abt von St. Georgenberg-Fiecht 1936–1966

* 21. April 1895 Jenbach, Tirol
† 29. Dez. 1973 Fiecht, Gem. Vomp, Tirol

Albert Grauß, Taufname Gottfried, wurde am 21. April 1895 in Jenbach-Rotholz als Sohn eines Sensenfabrikanten und späteren Gastwirts geboren. Er besuchte das Gymnasium in Feldkirch an der Stella Matutina (Matura 1915) und studierte dass Philosophie in Innsbruck. 1916 trat er in die Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht ein, legte am 25. August 1917 die Profess ab und wurde nach dem Studium in Innsbruck am 21. März 1920 zum Priester geweiht.

Als ausgebildeter Volks- und Hauptschullehrer unterrichtete er an der Fiechter Konviktschule, bis er 1929 zum Pfarrvikar in Achenkirch bestellt wurde (bis 1933). Am 7. Juli 1936 zum Abt von Fiecht gewählt, empfing er am 7. Oktober 1936 die Benediktion. 1939/40 wurde das Kloster in Fiecht von der Wehrmacht besetzt, die Mönche übersiedelten am 4. Oktober 1940 auf den Georgenberg, wurden jedoch auch dort von der Gestapo bedrängt. Am 16. Mai 1941 wurde das Kloster von der nationalsozialistischen Regierung aufgehoben. Der Abt wurde „gauverwiesen“ und verbrachte, nach einem Zwischenaufenthalt in Ettal, die Zeit bis Kriegsende als Kooperator in Leogang im Bundesland Salzburg. Am 22. Mai 1945 kehrte er nach Fiecht zurück.

In den nächsten 15 Jahren wurden umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am baulich sehr heruntergekommenen Kloster vorgenommen (Wiederherstellung der barocken Kirchenfassade in St. Georgenberg 1948/50), dazu kamen der Neubau der Bibliothek und die Vergößerung des Internats. Anfang Dezember 1953 räumten die französischen Besatzungstruppen Fiecht und nach Behebung der Schäden siedelte der Konvent von St. Georgenberg dorthin über. 1962 wurde das Internat wieder eröffnet.

Da der Konvent zu wenig Nachwuchs hatte und schon drei junge Patres über St. Ottilien in die Afrikamission gegangen waren, suchte Abt Albert den Anschluss seines Klosters an die Missionsbenediktinerkongregation von St. Ottilien, die 1966 vollzogen wurde. Er selbst trat 1966 aus Altersgründen zurück und starb am 29. Dezember 1973 an Magenkrebs. Beigesetzt wurde er am 2. Januar 1974 in der seit 1829 nicht mehr benutzten Äbtegruft der Stiftskirche.

gge, Okt. 2016


D:

Prof.: 25. Aug. 1917; Sac.: 21. März 1920, Abbas: el. 7. Juli 1936, ben. 7. Okt. 1936, res. 1966; Dev.: Crux sacra sit mihi lux.

L:

Sterbebild · Kurzes Lebensbild, in: Renner, Frumentius (Hrsg.): Der fünfarmige Leuchter, Bd. III, St. Ottilien 1990, S. 370 · Naupp, Thomas: Woran litten und starben die Benediktiner von St. Georgenberg-Fiecht?, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 100 (1989), S. 323ff., hier: 3960.


Zitierempfehlung: Grauß, Albert, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 30.05.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Grau%C3%9F,_Albert

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