Heinrich von Grub
Abt des Stiftes Kremsmünster nach 1363
Heinrich II. von Grub wurde nach dem Tod seines Vorgängers Konrad Abt von Kremsmünster. Er soll ein frommer und gelehrter, in geschäftlichen Dingen aber gänzlich unerfahrener und sorgloser Mann gewesen sein.
Noch im Jahr seines Regierungsantritts kam es nach dem Tod Herzog Meinhards III. von Tirol zum Kampf zwischen Bayern und Österreich um die Herrschaft über Tirol, unter dem auch das Kloster durch Abgaben und häufige Quartierslasten zu leiden hatte. Dazu kamen um das Jahr 1365 ein Großbrand, der einen großen Teil des Klosters in Schutt und Asche legte, und immer wieder räuberische Übergriffe des benachbarten Adels auf die Stiftsgüter.
Gegen letztere versuchte sich Abt Heinrich den Beistand des Landesfürsten und des Papstes zu sichern und konnte auch tatsächlich 1365–1366 zwei päpstliche Bullen erhalten, die dem Kloster die Zugehörigkeit der Pfarre Kematen zum Tafelgut des Abtes und den Besitz der Stiftspfarreien bestätigte. Obwohl der Papst jedem, der sich am Stiftsbesitz vergreifen sollte, den Kirchenbann androhte, erzielten die Bullen beim durch mehrere Kriegszüge verrohten Adel, besonders dem mächtigen Grafen Ulrich von Schaumburg, Hofmeister Herzog Rudolfs IV., nur wenig Wirkung.
Sonst ist von Abt Heinrich kaum mehr bekannt, als dass er 1365 den von den österreichischen Herzögen ausgefertigten Stiftungsbrief der Universität Wien als Zeuge mit unterschrieb und einem Edlen Georg von Volkersdorf für 65 Gulden eine Wiese in Vischen, in der Pfarre Kematen, abkaufte. Auch sein Todesjahr ist nicht überliefert.
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Hartenschneider, Ulrich: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster. Wien, 1830, S. 72–74.
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