Hönigl, Dominik

Dominik Hönigl OSB

Dominik Hönigl

57. Abt des Benediktinerstiftes Seitenstetten 1868–1908

* 09. April 1833 Ybbsitz
† 22. Sep. 1908 Seitenstetten

Dominik II. Hönigl, Taufname Georg, trat am 15. August 1855 in Seitenstetten ein (Profess 15. Aug. 1858) und wurde am 29. Juli 1860 zum Priester geweiht. Von 1861 bis 1863 studierte er klassische Philologie an der Universität Wien und war von 1863 bis zu seiner Abtwahl 1868 Professor am Stiftsgymnasium.

Als Abt setzte Hönigl die Aufbauarbeit seines Vorgängers Ludwig Ströhmer fort, besonders den Ausbau des Stiftsgymnasiums, an dem 1870 erstmals wieder eine Maturitätsprüfung stattfand. Das Konvikt wurde von 80 auf 120 Plätze erweitert, eine Orgel in der Studentenkapelle aufgestellt und ein großes Schwimmbad errichtet. Ferner genehmigte Hönigl die Übertragung des bischöflichen Knabenseminars von St. Pölten nach Seitenstetten (Eröffnung 1871).

Aber nicht nur das Gymnasium nahm unter Hönigls Ägide einen raschen Aufschwung, auch der Konvent erreichte eine bis dahin nicht gekannte Blüte: 1879 gehörten ihm 60 Geistliche an, 1891 bereits 65, 1901 68. Im Kloster, und auch auf den Äbteversammlungen[1], förderte der asketische Abt die Reformbestrebungen des späten 19. Jahrhunderts, außerdem ließ er sein Haus und die Pfarreien besser ausstatten. Er ließ Bilder für das Presbyterium malen und 1875 von Josef Unterberger eine neue Orgel bauen, auch die meisten Pfarrkirchen erhielten neue Orgeln. 1887 unterstützte er die Gründung des Benediktinerkollegs Sant’Anselmo in Rom finanziell und sandte noch im selben Jahr den ersten Seitenstettener Kleriker zum Studium dorthin.

Abt Dominik war ein großer Wohltäter der Armen und Ehrenbürger mehrerer Gemeinden. Er starb am 22. September 1908.

gge

  1. Er gehörte z. Bsp. 1880 zu den 30 Benediktineräbten, die sich zur 1400-Jahrfeier in Montecassino versammelt hatten.

D:

Vest.: 15. Aug. 1855; Prof.: 15. Aug. 1858; Sac.: 29. Juli 1860; Abbas: 9. Mai 1868.

L:

ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 362f. · Plappert, Augustin: Das Benediktinerstift Seitenstetten. Steyr: Prietzel, um 1920, S. 48–44. · Habert, Kolumban: Abt Dominik II. Hönigl. Nekrolog. Feichtinger, 1909.

Normdaten:

GND: 101211550X

Zitierempfehlung: Hönigl, Dominik, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 12.07.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/H%C3%B6nigl,_Dominik

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