Johann Habenzagel
Abt des Stiftes Kremsmünster 1526–1543
† 27. Sep. 1543 Kremsmünster
Der aus Schwannenstadt gebürtige Abt Johann II. Habenzagel stand dem Stift zwölf Jahre lang vor. Er wird als fromm und gelehrt bezeichnet. Von ihm ist nicht viel mehr bekannt als sein Wirken angesichts der Türkeneinfälle in Österreich.
1527 stellte er, als ein Heer aufgestellt und finanziert werden musste, nicht nur beträchtliche Geldsummen, sondern auch die Stiftspreziosen und das Kirchensilber zur Verfügung. Bereitwillig zahlte er auch den 4800 rheinische Gulden betragenden Anteil des Stiftes Kremsmünster an der 1529 von Kaiser Ferdinand der gesamten Geistlichkeit des Landes auferlegten Verteidigungssteuer von 24.000 Gulden, musste dazu aber Stiftsgüter veräußern. Ebenso sandte er das vom Stift zu unterhaltende Reiterkontingent zum kaiserlichen Heer und beteiligte sich mit Geld und Personal an der Befestigung der benachbarten Städte und der Verschanzung des Ennstales.
Trotz der hohen finanziellen Belastungen konnte Abt Johann die Stiftskirche mit neuen Altären und Bildern ausstatten und eine Christusstatue des Nürnberger Künstlers Johann Peyßer aufstellen lassen. Auch die sog. Kaiserzimmer ließ er erbauen und einrichten.
Abt Johann starb am 27. September 1543. Ihm folgte Gregor Lechner.
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Hartenschneider, Ulrich: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster. Wien, 1830, S. 115–116.
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