Herschl, Benedikt

Benedikt Herschl OSB

Benedikt Herschl

Abt des Klosters St. Georgenberg 1639–1660

* 1611 Rott am Inn
† 3. Nov. 1671 Attel, Wasserburg

Benedikt IV. Herschl, Taufname Johannes, aus Rott am Inn, 1627 Profess in der Benediktinerabtei Tegernsee, studierte an der universität Salzburg mit Auszeichnung die Rechte. Seit 1636 Pfarrer in Egern und Subprior, wurde er im Februar 1639 auf Empfehlung seines Abtes Ulrich Schwaiger als Abt nach St. Georgenberg in Tirol postuliert und am 13. März 1639 unter Assistenz des Abtes Ulrich von Tegernsee und des Propstes Matthias Fusgger (Fuscus) von Gries durch den Brixener Weihbischof Antonio Crosini benediziert.

Abt Benedikt übernahm das 1637 (zum drittenmal) abgebrannte Kloster mit hohen Schulden. Der Konvent war klein und bestand nur aus sieben Mönchen. Er war deshalb besonders um die Restauration des Klosters in personeller, spiritueller und materieller Hinsicht bemüht (Einzelheiten dazu bei Pockstaller) und begann mit dem Neubau der 1637 durch Brand zerstörten Klosteranlage. Der 1651 projektierte Neubau in Talnähe (auf der Eggen) konnte nicht verwirklicht werden. Auch die Stiftsbibliothek wurde neu geordnet; zwischen 1640 und 1660 erhielt die Bibliothek einen (noch vorhandenen) Katalog, der Ergänzungseinträge bis 1671 aufweist. Selbst schriftstellerisch tätig, verfasste Benedikt Herschl das illustrierte, 1652 gedruckte Reliquienverzeichnis Athos Georgianus (gedruckt wurden 19 dem Fürstbischof gewidmete Exemplare).

Nachdem es beim Fürstbischof Klagen wegen seiner strengen Regierung gegeben hatte, resignierte er nach einer Visitation durch bischöfliche Kommissare freiwillig am 8. März 1660 und zog sich in das Kloster Attel bei Wasserburg in Bayern, , von wo aus er die nahe Wallfahrtskirche „Unseres Herrn im Elend“ besorgte und wo er 1671 starb. in Attel wurde er auch beigesetzt.

gge, Okt. 2019


D:

Prof.: 1627; Abbas: ben. 13. März 1639.

W:

Benedicti Herschl Tegerns. commentarius in Aristotelis Organum. Tegernsee, 1633 · Theses ex theologiae moralis de eucharistiae sacramento… Tegernsee : Ex Typographia Tegernseensi, 1634 · Athos Georgianus. Oenipons, 1652.

L:

Pockstaller, Pirmin: Chronik der Benediktiner-Abtei St. Georgenberg nun Fiecht in Tirol. Innsbruck: Wagner, 1874, S. 187ff. · Lindner, Pirmin: Familia S. Quirini in Tegernsee: Die Äbte und Mönche der Benediktiner-Abtei Tegernsee, von den ältesten Zeiten bis zu ihrem Aussterben (1861) und ihr literarischer Nachlass, 2 Bände. Verlag des Histor. Vereins von Oberbayern, in Kommission bei G. Franz, 1897.

Normdaten:

GND: 129793353

Zitierempfehlung: Herschl, Benedikt, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 8.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Herschl,_Benedikt

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