Ferdinand Herzog
Abt des Stiftes St. Lambrecht und Maria Zell, Propst zu Aflenz und Weitsch 1811–1820
* 12. Jan. 1761 Graz
† 12. Jan. 1834 Stainz
Ferdinand Herzog, geboren 1761 in Graz als Sohn eines Büchsenschäfters, war vor der Klosteraufhebung 1786 eines der jüngsten Konventmitglieder gewesen. Als 19jähriger in das Benediktinerstift St. Lambrecht eingetreten, hatte er am 5. August 1781 die zeitliche Profess abgelegt (feierliche Profess 1785) und am 8. September 1785 seine Primiz gefeiert. Von 1788 bis 1790 war er Kurat in St. Anna am Lanvantegg, dann Pfarrer in Lind. Als solcher wurde er am 4. Oktober 1811 zum Abt gewählt und zehn Tage später benediziert.
Abt Ferdinand übernahm die Abtei nach vierzehnmonatigem Interregnum (sein Vorgänger Joachim Röck war am 30. Juli 1810 gestorben) mit einem Schuldenstand von 300.000 Gulden, war aber den Aufgaben seines Amtes in keiner Hinsicht gewachsen. Die wirtschaftlichen Probleme des Stiftes waren so groß, dass er 1812 mit mehreren Mönchen bei Kaiser Franz wegen mangelnder Sustentation um erneute Aufhebung des Stiftes ersuchte. Jedoch akzepierte der Kaiser den Vorschlag nicht.
1814 reichte Abt Ferdinand seine Resignation ein, die aber ebenfalls nicht angenommen wurde. Eine staatliche Kommission, die 1817 die Verhältnisse untersuchte, bewog den Abt, der dem Stift ohnehin oft fernblieb, am 17. Juni 1817 zur Resignation auf die wirtschaftliche Leitung. Im Jänner 1820 resignierte Ferdinand Herzog ganz und übergab die Klosterleitung dem Administrator P. Rupert Schmidmayer. Sein weiteres Leben verbrachte er in Graz, später in Stainz, wo er am 12. Jänner 1834 starb und beerdigt wurde.
gge, Okt. 2018
D:
Prof.: 5. Aug. 1781; Prim.: 8. Sep. 1785; Abbas: el. 4. Okt. 1811, ben. 14. Okt. 1811; res. 1817/20.
L:
Ulrich Faust, Waltraud Krassnig: Die Benediktinischen M̈onchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, Teil 2. St. Ottilien: EOS, 2001 · Lindner, Pirmin: Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae: Verzeichnisse aller Aebte und Pröpste der Klöster der alten Kirchenprovinz Salzburg, Band 2. Pustet, 1908 · Plank, Benedikt: Geschichte der Abtei St. Lambrecht. Festschrift zur 900. Wiederkehr des Todestages des Gründers Markward v. Eppenstein, 1076–1976. Sankt Lambrecht 1976, ² 1978.
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