Máire Hickey
Äbtissin der Benediktinerinnenabteien Burg Dinklage 1983–2007 und Kylemore 2007–2023
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† 23. Feb. 2025 Kylemore, Galway
Máire Hickey wurde 1938 in Dublin geboren, besuchte eine Klosterschule ebenda und trat als Postulantin in das Kloster ein. Nach einer kurzen Noviziatszeit in England kehrte sie dem Klosterleben den Rücken und studierte Alte Sprachen in Cambridge, wo sie 1965 ein First-Class Honours Degree (Classical Tripos) erhielt und 1973 zur PhD promoviert wurde.
1974 trat sie in die Abtei Sankt Scholastika Burg Dinklage ein, wo sie 1977 die Profess ablegte. 1983 und 1995 wurde sie für jeweils zwölf Jahre zur Äbtissin gewählt. Für eine dritte Amtszeit stellte sie sich, auch aus Altersgründen, nicht mehr zur Verfügung.
In ihre Zeit als Äbtissin fiel eine grundlegende Sanierung der Wasserburg, zu der der Einbau eines Aufzugs gehörte, wie auch die Modernisierung der Küche. Hohe Priorität hatte ferner die gute Ausbildung der Schwestern. Neue Arbeitsbereiche entstanden, wie die Exerzitienarbeit im Gästehaus und der Aufbau der Martinsscheune als Herberge für Menschen in Not. Außerdem bereitete sie die Gründung des Fördervereins der Burg Dinklage (BurgKreis e.V.) vor, der seit 1999 aktiv ist.
Nach langjährigem Engagement als 1. Vorsitzende der Vereinigung der benediktinischen Frauenklöster im deutschen Sprachgebiet (VBD), war Hickey von 1997 bis 2006 die erste Moderatorin der Communio Internationalis Benedictinarum (CIB). In dieser Position war sie maßgeblich beteiligt an der Entwicklung und Gestaltung eines neuen Miteinanders der Benediktinerinnen weltweit. Unter ihrer Federführung und dem Administrativrat der CIB wurden, zusammen mit dem damaligen Abtprimas Viktor Dammertz, Statuten entwickelt, die es ermöglichten, dass die Benediktinerinnen der Confoederatio Benedictinarum consoziiert werden konnten.
Seit Februar 2007 lebte sie in der irischen Benediktinerinnenabtei der Unbefleckten Empfängnis in Kylemore, Connemara, der sie von 2007 bis 2023 als päpstliche Kommissarin vorstand.
Während ihrer fünfzehnjährigen Amtszeit als Äbtissin von Kylemore führte Sr. Máire die Gemeinschaft durch eine Zeit großer Veränderungen und Entwicklungen. Sie entwarf eine neue Vision für Kylemore und gründete den Kylemore Trust, der viele neue bauliche Entwicklungen und Verbesserungen auf dem Anwesen ermöglichte.
Im Einklang mit der langen Bildungstradition von Kylemore Abbey, die bis nach Ypern im Jahr 1665 zurückreicht, leitete Sr. Máire die Entwicklung einer Partnerschaft mit der Universität von Notre Dame (Indiana, USA), die das Notre Dame Global Centre of Education in Kylemore einrichtete. Für ihr Engagement im Bereich Bildung und Spiritualität wurde ihr 2016 die Ehrendoktorwürde der Universität Notre Dame verliehen.
Ihr großes Interesse an der Geschichte der Gemeinschaft und der irischen Frauenklöster im Allgemeinen veranlasste sie, Projekte zu fördern, die schließlich zur Veröffentlichung von The Benedictine Nuns and Kylemore Abbey: A History (Dublin, 2020) und Brides of Christ: Women and Monasticism in Medieval and Early Modern Ireland (Dublin, 2022) führten.
2019 initiierte sie das Projekt Das Senfkorn (The Mustard Seed), das die Benediktinerinnengemeinschaft von Kylemore mit den Benediktinerinnen von Christu Jyothi in der Diözese Cuddapah (Kadapa), Andhra Pradesh, Indien, verbindet.
2023 übertrug sie ihre Stabilität von Dinklage nach Kylemore. 2024 feierte sie zusammen mit der Gemeinschaft die Eröffnung des neuen Klosters der Unbefleckten Empfängnis in Kylemore Abbey. Dies war die Verwirklichung einer 100-jährigen Vision, in Kylemore ein zweckmäßiges Kloster mit einem Bildungs- und Exerzitienhaus zu errichten.
Sie starb am 23. Februar 2025 im Kreise ihrer Mitschwestern und ihrer Familie und wurde am 1. März 2025 auf dem Klosterfriedhof beerdigt.
gge, Dez. 2019, rev. Feb. 2025
D:
E.: 1974; Prof.: 21. März 1977, 25. März 1980; Abbatissa: el. 8. Nov. 1983, 8. Nov. 1995, res. 8. Nov. 2007.
Q:
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