Nikolaus Hofmann
Abt des Benediktinerstiftes Michaelbeuern 1783–1803
* 24. Aug. 1734 Laufen
† 6. Jan. 1803
Nikolaus II. Hofmann, geboren am 24. August 1734 in Laufen an der Salzach (bei Salzburg), wurde am 6. Mai 1783 gleich im ersten Wahlgang unter dem Vorsitz des Abtes Beda Seeauer von St. Peter und des Propstes Gregor Klostermayr vom Chorherrenstift Ranshofen zum Abt gewählt. Vorher war er Prior (29. März 1768) und Novizenmeister gewesen.
Vom Charakter her konfliktscheu und nachgiebig, hatte der neugewählte Abt anfangs Schwierigkeiten, den Konvent zu führen. Es kam zur Parteibildung unter den Kapitularen, „man verkannte sich gegenseitig“ (Filz 629). Abhilfe brachte eine fürsterzbischöfliche Visitation 1787 (eine zweite folgte 1797). Eine glücklichere Hand hatte Abt Nikolaus auf dem Gebiet der Bildung. Das theologische Hausstudium hatte einen guten Ruf, auch den Pfarrschulen in Michaelbeuern und Lamprechtshausen und der Konventschule im Stift widmete der Abt große Aufmerksamkeit. Am 11. Juni 1784 wählte ihn die Benediktineruniversität Salzburg zu ihrem Assistenten und am 14. März 1795 zu ihrem Präses (Amtsantritt 6. Juni 1796).
Auf Anordnung Kaiser Josefs II. ließ Abt Nikolaus alle Stiftspfarreien und Exposituren mit Schul- und Pfarrhäusern ausstatten, was dem finanziell angeschlagenen Stift hohe Kosten verursachte. Die napoleonischen Kriege brachten die üblichen Schwierigkeiten und Zumutungen wie Einquartierungen und Abgaben.
Schon länger krank, starb Abt Nikolaus am 6. Januar 1803 gegen zwölf Uhr nachts, im 69. Lebensjahr.
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D:
Prof.: 29. Sep. 1758; Prim.: 11. Nov. 1759; Abbas: el. 6. Mai 1783.
L:
Filz, Michael: Geschichte des salzburgischen Benedictiner-Stiftes Michaelbeuern, Band 2. Salzburg: Duyle, 1833, S. 625ff. · Lindner, Pirmin: Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae : Verzeichnisse aller Aebte und Pröpste der Klöster der alten Kirchenprovinz Salzburg. Salzburg: Anton Pustet, 1908 · Abt Nikolaus Hofman von Michaelbeuern (1783–1803), ein gebürtiger Laufener, in: Das Salzfass. Heimatkundliche Zeitschrift des Historischen Vereins Rupertiwinkel. Jahrgang 3, Heft 2. Tittmoning: Pustet, 1969.
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