Jobst, Alfons

Alfons Jobst OSB

Alfons Jobst

Abt der Benediktinerreichsabtei Weingarten 1730–1738

* 30. Nov. 1684 Nürnberg
† 13. Nov. 1738 Weingarten

Alfons II. Jobst, aus Nürnberg, geboren am 30. November 1684, Profess in der Abtei am 18. April 1706, Primiz am 29. September 1710, war Cellerarius, Küchenmeister, Kustos in Hofen, Novizenmeister und Ökonom. Zum Abt gewählt am 13. Mai 1730, regierte er die Abtei bis zu seinem Tod am 13. November 1738.

Abt Alfons führte die von seinem Vorgänger Sebastian Hyller übernommenen Bauarbeiten am Ostflügel des Abteigebäudes weiter, bis diese 1732 wegen Grundstücksstreitigkeiten mit Österreich unterbrochen werden musste. Der darauf folgende Prozess in Wien dauerte seine ganze Amtszeit und verschlang enorme Geldsummen. Unter der Vierungskuppel der Stiftskirche ließ er den Heilig-Blut-Altar mit dem Chorgitter einrichten und erteilte 1737 dem 30-jährigen Orgelbauer Joseph Gabler aus Ochsenhausen den Auftrag für die große Hauptorgel in der Stiftskirche, deren Vollendung er nicht mehr erlebte. Er starb am 13. November 1738.

Um seinen Tod vor dem kaiserlichen Landvogt in Schwaben zu verbergen, der seine Residenz am Fuß der Klostertreppe hatte, (man befürchtete Einmischungen bei der Wahl des Nachfolgers), wurde das normale Leben in der Prälatur zum Schein aufrechterhalten. Obwohl der verstorbene Abt schon aufgebahrt auf dem Totenbett lag, wurden in seiner Wohnung weiter Speisen aufgetragen und die Lichter entzündet und ausgelöscht. Mehrmals täglich statteten ein Arzt aus Memmingen und zwei Weingartener Ärzte ’Krankenbesuche’ ab. Von der Wahl des Nachfolgers Placidus Renz erhielt der Landvogt erst durch das Läuten der Kirchenglocken und das Anstimmen des Te Deums Kenntnis.[1]

gge, Juni 2013, Nov. 2019

  1. Brendle, Franz: Der Fürstabt von Fulda im politischen und zeremoniellen Gefüge des Alten Reiches, in: Das Kloster Fulda und seine Urkunden (Fuldaer Studien 19). Herausgegeben von Sebastian Zwies. Freiburg: Herder, 2016, S. 309–322.

D:

Prof.: 18. April 1706; Prim.: 29. Sep. 1710; Abbas: el. 13. Mai 1730.

L:

· Lindner, Pirmin: Professbuch der Benediktiner-Abtei Weingarten. 1909, S. 11.

Normdaten:

GND: 1018640800

Zitierempfehlung: Jobst, Alfons, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 13.11.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Jobst,_Alfons

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