Günther Kalivoda
Vintíř Jan Kalivoda
Abt des Benediktinerstiftes Raigern in Mähren 1854–1883
* 26. Dez. 1815 Brünn [Brno]
† 6. April 1883 Raigern [Rajhrad]
Johann Kaliwoda (Jan Kalivoda) stammte aus einer angesehenen bürgerlichen Familie der Stadt Brünn. Er absolvierte 1822–1835 mit sehr gutem Erfolg die Normal- und Gymnasialklassen und begann 1935 ein Theologiestudium, das er aber wegen Krankheit öfter unterbrechen musste. Nach dem Tod seiner Mutter (13. Juli 1838) trat er in das Benediktinerkloster Raigern ein, wurde am 1. September 1839 von Abt Augustin eingekleidet und setzte dann sein Studium in Brünn fort. Am 11. April legte er die feierliche Profess ab und wurde am 16. Juli von Bischof Gindl zum Priester geweiht.
Nach zwei Jahren Seelsorgetätigkeit als Kooperator an der Stiftspfarrei Raigern lehrte Kalivoda, zunächst provisorisch, nach abgelegter Prüfung dauerhaft, Religionswissenschaft an der philosophischen Lehranstalt in Brünn. Als die philosophischen Jahrgänge 1849 mit den sechs Gymnasialklassen zu einem k.k. Obergymnasium zusammengelegt wurden, unterrichtete Kalivoda zusätzlich noch die Fächer Tschechisch und Literatur, bis er die Lehrtätigkeit aus Gesundheitsgründen 1850 ganz aufgeben musste. Wieder genesen begleitete er Abt Viktor Schlossar zur Konferenz der Benediktineräbte in Kremsmünster und bereiste dann Deutschland und die Schweiz. Nach Raigern zurückgekehrt, übernahm er Seelsorgeaushilfen und das Amt des Novizenmeisters. Am 22. November 1854, nach dem Tod des Abtes Viktor Schlossar, wählten die zweiundzwanzig Kapitularen ihn, den jüngsten, einstimmig zum Nachfolger.
gge
D:
Vest.: 1. Sep. 1839; Prof.: 11. April 1841; Sac.: 16. Juli 1841; Abbas: el. 22. Nov. 1854.
L:
Kinter, Maurus: Günther Johann Kalivoda, Abt und Prälat des Benedictiner-Stifts Raigern. Biographische Skizze. 16 S. Brünn: Rohrer, 1883.
Vorlage:Page.name: KALIVODA, Günther (Jan) OSB (1815–1883) – Biographia Benedictina