Kautzky, Odilo

Odilo Kautzky OSB

Odilo Kautzky

Abt des Benediktinerstiftes Altenburg 1918–1923

* 07. April 1881 St. Leonhard am Walde, Waidhofen a.d. Ybbs, Niederösterreich
† 1941 Garschönthal, Mähren [Úvaly, Stadt Valtice, Tschechien]

Odilo Kautzky entstammte der Pfarre St. Leonhard am Walde, wo er am 7. April 1881 geboren wurde. Er absolvierte seine Gymnasialstudien in Krems und trat 1901 in das Benediktinerstift Altenburg ein. 1905 legte er die feierliche Profess ab und wurde 1906 zum Priester geweiht. Danach war er als Seelsorger im Wallfahrtsort Maria Dreieichen, im Stift Altenburg selbst und der Stiftspfarre Röhrenbach eingesetzt. Bei Kriegsausbruch war er Stadtkooperator in Horn. Im Februar 1915 als Feldkurat der Reserve einberufen, wurde er als solcher mehrfach ausgezeichnet. Für die nach dem Tod des Abtes Augustin Mayrbäurl angesetzte Abtwahl erhielt er Urlaub und wurde am 23. Mai 1918 selbst zum Abt gewählt und von Abtpräses Adalbert Dungel von Göttweig bestätigt (Benediktion am 11. Juni 1918).

Der Konvent erwartete von dem intelligenten und tatkräftigen Abt die Bewältigung der während des Krieges entstandenen Probleme. Abt Odilo kümmerte sich um die feierliche Gestaltung der Gottesdienste, eröffnete ein Juvenat und konnte viele Novizen gewinnen (v.a. Kriegsheimkehrer). Mit der Aufnahme seines ersten Novizen, Frater Odilo Flagel, wurde 1918 das gesamte Chorgebet wieder eingeführt. Zu den Modernisierungen im Stift gehörten der Anschluss an das Telefon- und das Stromnetz und die Verbesserung der Wasserversorgung. In Wappoltenreith entstand 1922 ein Dampfsägewerk und im Stift neue Werkstätten (Graphitwerk 1924). Er begann mit Sanierungsarbeiten an der Stiftskirche, u.a. durch die Anlage eines Entlüftungskanals. Die Umwidmung des Rekonvaleszentenheims zu einem Landesjugendheim erforderte Kredite, die zu Argwohn im Konvent führten.

Eskalierende Spannungen im Konvent ab 1922 führten schließlich seinen Rücktritt am 1. August 1923 herbei. Er zog sich auf Schloss Wildberg, später nach Maria Plain in Salzburg, dann ins südmährische Garschönthal zurück, wo er 1941 starb.

gge, Nov. 2016


D:

Prof.: sol. 1905; Sac.: 1906; Abbas: el. 23. Mai 1918, ben. 11. Juni 1818, res. 1. Aug. 1923.

L:

StMBO 39, 1918 · Ralph Andraschek-Holzer (Hg.): Benediktinerstift Altenburg 1144–1994. St. Ottilien : EOS, 1994, S. 377 · Groiss, Albert; Telesko, Werner: Benediktinerstift Altenburg: mittelalterliches Kloster und barocker Kosmos. Wien, Chr. Brandstätter, 2008, S. XXX.


Zitierempfehlung: Kautzky, Odilo, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 26.09.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Kautzky,_Odilo

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