Königsdorfer, Cölestin

Cölestin Königsdorfer OSB

Cölestin Königsdorfer

Abt des Klosters Heiligkreuz in Donauwörth 1794–1803

* 18. Aug. 1756 Flotzheim
† 16. März 1840 Donauwörth

Cölestin Königsdorfer, Taufname Bernhard, geboren am 18. August 1756 in Flotzheim im Herzogtum Pfalz-Neuburg, war – wie auch sein Vorgänger Amandus Röls (reg. 1691–1748) – der Sohn eines Hufschmieds. Er absolvierte von 1768 bis 1776 seine Gymnasial- und philosophischen Studien am Gymnasium bzw. Lyzeum der Jesuiten in Augsburg und trat am 18. Oktober 1776 in die Benediktinerabtei zum heiligen Kreuz in Donauwörth ein. Am 19. Oktober 1777 legte er dort die Profess ab. Nach dem Studium der Theologie im Kloster wurde er am 28. Dezember 1780 zum Priester geweiht und feierte am 30. Dezember 1780 seine Primiz. 1781 ging er zum Weiterstudium (v.a. Theologie und orientalische Sprachen) an die Universität Ingolstadt, 1785 wurde er als Lektor der Stiftskleriker in seinem Kloster angestellt, 1790 als Professor der Physik (zeitweise auch Mathematik) nach Salzburg berufen. Als solcher am 15. Januar 1794 zum Abt gewählt, kehrte er nach Donauwörth zurück, wo er wieder die Stiftskleriker unterrichtete und zweimal, 1796 und 1800, die Besetzung des Klosters durch die Franzosen erdulden musste.

Nach der Aufhebung der Abtei durch das fürstliche Haus Oettingen-Wallerstein, dem das Kloster in der Säkularisation zugefallen war, 1803 seines Amtes enthoben (Pensionierungsdekret vom 15. Januar 1803) erhielt er eine Pension auf Lebenszeit und Wohnung in der sog. Münze, der ehemaligen Wohnung des Klosteramtmanns. Dort verfasste er eine dreibändige Geschichte seines Klosters auf der Grundlage älterer Vorarbeiten und Quellen aus dem Klosterarchiv Donauwörth.

Am 30. September 1830 beging Königsdorfer in seiner Hauskapelle sein 50-jähriges Priesterjubiläum. König Ludwig I. von Bayern verlieh ihm 1832 das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone, eine Auszeichnung, mit der der persönliche Adel verbunden war. Sein älterer Bruder Martin Königsdorfer (1752–1835) wurde 1795 Pfarrer in Lutzingen bei Höchstädt.

Bis zuletzt auf eine Wiederherstellung seiner Abtei hoffend, starb Abt Cölestin Königsdorfer hochbetagt am 16. März 1840 und wurde, wie sein Vorgänger Gallus Hammerl, auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. Über seinem Grab wurde eine von ihm gestiftete Kapelle errichtet, die am 21. Mai 1844 Bischof Richarz von Augsburg feierlich einweihte. Als diese 1916 renoviert wurde, wurden seine Gebeine ausgegraben und am 5. Mai 1916 in einer kleineren Gruft wieder beigesetzt.

gge, Okt. 2011, rev. Nov. 2016


D:

Prof.: 19. Okt. 1777; Sac.: 28. Dez. 1780; Abbas: el. 15. Jan. 1794, ben. 19. Jan. 1794.

W:

Sieben und dreyßig Predigten. Augsburg, 1814 · Geschichte des Klosters zum heiligen Kreuz in Donauwörth. Donauwörth, 1819–1829.

L:

Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit. Band 1, Landshut 1817, S. 401–405 · Neuer Nekrolog der Deutschen Band 18, Teil II, Weimar 1842 S. 1265–1267 · Traber, Franz Xaver: Die Grabkapelle des letzen Abts von Hl. Kreuz in Donauwörth, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktinerorden 40/41/NF 9 (1919/20), S. 260–262 · Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882) 523 (Franz Heinrich Reusch) · Germania Benedictina II (1970) 76–77 · BBKL Bd. IV (1992) Spalten 287–288.

Normdaten:

GND: 100195717

Zitierempfehlung: Königsdorfer, Cölestin, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 12.12.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/K%C3%B6nigsdorfer,_C%C3%B6lestin

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