Utto Lang
Abt des Klosters Metten 1856–1884; erster Präses der wiedererrichteten Bayerischen Benediktinerkongregation 1858–1870
* 15. Feb. 1806 Osterhofen-Kasten
† 25. Feb. 1884 Metten
Utto Lang, Taufname Georg, geboren 1806 in Kasten bei Osterhofen als Sohn des Gastwirts und Brauereipächters Simon Lang und seiner Frau Elisabeth geb. Schlosser, wuchs in Warth bei Griesbach auf, wo seine Eltern eine Gastwirtschaft gekauft hatten. Im Herbst 1818 trat er in die obere lateinische Vorbereitungsklasse in Regensburg ein. Mit spezieller Erlaubnis trat er gegen Ende Dezember 1824 aus der 5. Gymnasialklasse in den ersten philosophischen Kurs über und bestand am 2. September 1825 das philologische Spezialexamen zur nachträglichen Erlangung des Gymnasial-Absolutoriums.
Nach dem Studium der Philosophie und Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (1825–1828) und am Lyceum in Regensburg (1828–1830) wurde er am 31. Juli 1830 von Weihbischof Georg Michael Wittmann in Regensburg zum Priester geweiht. Danach war er Kooperator in Rottenburg an der Laaber (1830–1832) und Taufkirchen (1832–1837), bis er am 24. Mai 1837 in die wiedererrichtete Benediktinerabtei Metten eintrat. Schon während des Noviziatsjahrs Lehrer für Gesang und Violine, wurde er nach der feierlichen Profess (16. Juni 1838) Chordirektor (1839–1856) und Direktor des neu errichteten 2. Klosterseminars (1839–1840), dann des 1. Klosterseminars (1840–1844). Von 1844 bis 1856 leitete er als Direktor das neu errichtete bischöfliche Studienseminar.
Am 15. Juli 1856 als Nachfolger des zum Erzbischof von München und Freising ernannten Gregor Scherr durch fast einstimmige Wahl zum Abt gewählt, wurde er am 25. Oktober 1856 feierlich benediziert. Von 1858 bis 1870 war er auch Präses der wiedererrichteten bayerischen Benediktinerkongregation und nahm als solcher 1869/70 am Ersten Vatikanischen Konzil teil. Die Tagebücher, in denen er über diese Zeit berichtet, geben wichtige Einblicke in die Vorgänge beim Konzil.[1] 1872 erhielt er den Verdienstorden für die Pflege der Verwundeten 1870/71 und 1876 den Georgsorden.
Er starb am 25. Februar 1884 in Metten und wurde am 28. Februar in der Pfarr- und Klosterkirche rechts vom Marienaltar bestattet.
gge, Sep. 2019
- ↑ Auszüge daraus wurden von Hugo Lang, Mönch der Abtei St. Bonifaz, der von ihm erstellten Übersetzung der Geschichte des Ersten Vatikanischen Konzils des englischen Benediktinerabtes Cuthbert Butler beigegeben.
D:
Sac.: 31. Juli 1830; Vest.: 1. Juni 1837; Prof.: 16. Juni 1838; Abbas.: el. 15. Juli 1856, ben. 25. okt. 1856.
L:
Mai, Paul: Das Tagebuch des Mettener Abtes Utto Lang über das Erste Vatikanische Konzil, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 84 (1973), S. 287–382 · Kaufmann, Michael: Mento mori. Zum Gedenken an die verstorbenen Konventualen der Benediktinerabtei Metten seit der Wiedererrichtung 1830 (= Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Metten, Teil 5), Metten 2008, S. 114f. · Fink, Wilhelm: Entwicklungsgeschichte der Benedictinerabtei Metten. Teil 1: Das Profeßbuch der Abtei (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benedictinerordens und seiner Zweige, Ergänzungsheft 1/1), München 1926, S. 68.
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