Lechner, Gregor (Göttweig)

Gregor Lechner OSB

Gregor Lechner

Benediktiner der Abtei Göttweig; Kunsthistoriker; a.o. Universitätsprofessor

* 18. Sep. 1940 Neumarkt-St. Veit, Bayern
† 22. Sep. 2017 Göttweig

Gregor Lechner, Taufname Martin, wurde am 18. September 1940 als Sohn des Kolonnenführers Martin Lechner und seiner Frau Anna Zehentbauer in Neumarkt-St. Veit in Bayern geboren. Er besuchte das Domgymnasium und das erzbischöfliche Knabenseminar in Freising. Von 1962 bis 1967 studierte er als Seminarist der Erzdiözese München-Freising Theologie in Freising, daneben und im Anschluss auch Kunstgeschichte und Byzantinistik in München. 1971 wurde er in Kunstgeschichte zum Dr. phil. promoviert.

Von 1971 bis 1973 war er Mitglied des Dominikanerordens in Augsburg bzw. Wien und gleichzeitig an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Kommission für die Tabula Imperii Byzantini mit archäologischer Tätigkeit in Ostanatolien und Kilikien) tätig. 1974 trat er in das Benediktinerstift Göttweig ein und legte 1975 die zeitliche und 1978 die ewige Profess ab. 1975 weihte ihn Bischof Franz Zak in der Stiftskirche zum Priester.

Gleich nach seinem Eintritt wurde er Kustos des Graphischen Kabinetts, der Handschriften- und Inkunabelsammlung der Abtei, und 1978 auch der Kunstschätze im Stift Göttweig, eine Aufgabe, die er bis zuletzt ausführte. Von 1975 bis 1978 war er Kaplan und von 1978 bis 1981 Pfarrvikar in Göttweig und von 1975 bis 1978 auch Bibliothekar und Archivar. Von 1974 bis 1998 wirkte er als Religionsprofessor in Krems, von 1979 bis 2015 als Lektor für Ikonographie an den Kunsthistorischen Instituten der Universitäten Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg. 1994 habilierte er sich an der Universität Innsbruck und erhielt im Jahr 2000 eine außerordentliche Universitätsprofessur. Von 2001 bis 2006 war er Abteilungsleiter für Kulturwissenschaften und Leiter des Zentrums für Bildwissenschaften an der Donau-Universität Krems.

Lechners Forschungsarbeit als Kunsthistoriker schlug sich in zahlreichen Veröffentlichungen im Bereich der Ikonographie und Ikonologie nieder. Er publizierte einige hundert Aufsätze, Lexikonartikel, Rezensionen und zahlreiche Ausstellungskataloge. Jahrzehnte war er Redaktionsmitglied und Chefredakteur der Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaften das münster und Redaktionsmitglied der Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens, seit 1981 Mitglied der Bayerischen Benediktinerakademie. Die Jahresausstellungen der Graphischen Sammlung und vor allem die Jubiläumsausstellung 1983 in Göttweig sind sein Verdienst.

Er wurde mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst und dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet.

Am 22. September 2017, wenige Tage nach seinem 77. Geburtstag, erlag er in Göttweig einem schweren Krebsleiden und wurde am 2. Oktober auf dem Konventfriedhof beerdigt.

gge, Jan. 2018


D:

Vest.: 13. Jan. 1974; Prof.: 19. Jan. 1975, 5. Feb. 1978; >Sac.: 10. Aug. 1975.

L:

Parte · Lashofer, Clemens: Professbuch Göttweig, Nr. 1552 (mit Bibliographie bis 1982) · Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner, St. Ottilien: EOS, 1985–1987.

Normdaten:

GND: 123187893

Zitierempfehlung: Lechner, Gregor (Göttweig), in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 7.01.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Lechner,_Gregor_(G%C3%B6ttweig)

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