Lensing, Michael

Michael Lensing OSB

Michael Lensing

4. Abt von Subiaco, Arkansas, 1957–1974

* 11. Jan. 1916 Scranton, Logan County, Arkansas, USA
† 30. Dez. 1988 Subiaco, Logan County, Arkansas, USA

Michael Lensing, Taufname William, wurde am 11. Januar 1916 in Scranton, Arkansas, geboren, einer kleinen Stadt mit deutschstämmigen Katholiken, etwa zehn Meilen von Subiaco entfernt. Sein Vater war Casper Martin Lensing (1888–1936), ein Geschäfstsmann (Manager des Union Store), seine Mutter dessen Ehefrau Anna Crescence Heim Lensing (1892–1984), Postbeamtin und Organistin der St. Ignatius Catholic Church. Das Ehepaar hatte drei Töchter und sechs Söhne.

William besuchte die St. Ignatius School in Scranton und kam am 1. Oktober 1928 an die High School, der Abtei Subiaco, die Subiaco Academy. Nach dem Schulabschluss 1932 studierte er am College und am Seminar der Abtei und trat 1933 in das Noviziat ein. Die erste Profess erfolgte am 16. September 1934, die feierliche Profess drei Jahre später. Am 3. Juni 1939 wurde er, wegen seines jugendlichen Alters mit Dispens des Hl. Stuhls, gemeinsam mit sechs Klassenkameraden von Bischof John B. Morris in Little Rock zum Priester geweiht.

Die nächsten vier Jahre, 1939–1943, unterrichtete er an der High School (Academa) und war dann von 1943 bis 1953 Novizenmeister und Klerikerinstruktor. Nach der Gründung der Klosterzeitschrift The Abbey Message durch Abt Paul Nahlen 1940 war er bis 1957 deren erster und langjähriger Redakteur. Zugleich war er auch Sekretär des Verbandes der ehemaligen Schüler, Subiaco Alumni Association.

Während der 40er und 50er Jahre war P. Michael sehr aktiv in der Weiterentwicklung des ländlichen Arkansas River Valley und auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit. Von 1945 bis 1948 war er Vorsitzender der National Catholic Rural Life Conference. Er war außerdem Berater der Logan County Farmers Cooperative Association, einer Farmerkooperative, und Mitglied des Beirats der Arkansas Extension Society. Kernpunkte seiner Tätigkeit waren dabei die Elektrifizierung der Farmergemeinden, die Schiffbarmachung des Flusses Arkansas, die Rassenintegration und die Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen für Arbeiter. Auch an der Gründung der Genossenschaftsbank (Credit Union) des Logan County war er beteiligt.

Am 23. September 1957 wurde Lensing, den einer seiner Studienkollegen als „man of energy and vision“ charakterisierte, zum Abt gewählt und am 29. November 1957 benediziert. Seine Jahre als Abt waren durch die bedeutende Expansion der Abtei gekennzeichnet. 1959 wurde die Abteikirche St. Benedict fertiggestellt, 1963 das Retreat- und Gästehaus Coury House. Dazu kamen die Fertigstellung des Nordwestflügels der Abtei, die Heard Hall, das Rebsman-Stadion, das Father-Louis-Deuster-Field-House und das Oskar-Rust-Gymnasium. In den frühen 1960er Jahren etablierte Abt Michael das President’s Council of Subiaco Abbey and Academy, ein mit Laien besetztes Beratungsgremium. 1959 wurde die Tochtergründung Corpus Christi unabhängig und 1961 zur Abtei erhoben. Einem Aufruf Papst Johannes’ XXIII. folgend etablierte die Abtei daraufhin zwei Missionsgründungen in Nigeria, Westafrika, 1963, und Belize, Mittelamerika, 1971. Daneben war Abt Michael schon sehr früh in der Liturgischen Bewegung aktiv. Auch die Veränderungen in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils (Liturgiereform, feierliche Profess und Kapitelrechte auch für die Laienbrüder) fielen in Lensings Amtszeit.

An der Parkinsonschen Krankheit erkrankt, legte Lensing am 30. Oktober 1974 sein Amt nieder und den Abttitel ab. Er starb am 30. Dezember 1988 im Infirmarium der Abtei und wurde auf dem Abteifriedhof beigesetzt.

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D:

Vest.: 1933; Prof.: 16. Sep. 1934, 1937; Sac.: 3. Juni 1939; Abbas: el. 23. Sep. 1957, ben. 29. Nov. 1957, res. 30. Okt. 1974.

L:

Nachruf.


Zitierempfehlung: Lensing, Michael, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 25.03.2015, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Lensing,_Michael

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