Lohner, Otto

Otto Lohner OSB
Foto: St. Ottilien

Otto Lohner

3. Abt der Missionsbenediktinerabtei San José del Avila in Güigüe, Venezuela 2003–2007

* 31. März 1938 Taufkirchen
04. Nov. 2007 Valencia, Venezuela

Otto Lohner, Taufname Josef Martin, wurde am 31. März 1938 als Sohn des Kaufmanns Lorenz Lohner und seiner Ehefrau Elisabeth, geb. Fürmetz, in Taufkirchen an der Vils geboren. Er war das einzige Kind seiner Mutter, während der Vater aus einer ersten Ehe vier Kinder mitbrachte, von denen die zwei älteren Brüder im 2. Weltkrieg fielen.

Nach der vierten Volksschulklasse wechselte er 1948 auf das Missionsseminar St. Ottilien und machte 1957 das Abitur. Unmittelbar nach dem Schulabschluss trat er in das Noviziat der Erzabtei ein. 1958 begann er mit dem Studium an der Hochschule St. Ottilien. Am 1. September 1963 wurde er vom südafrikanischen Missionsbischof Aurelian Bilgeri zum Priester geweiht.

Nach verschiedenen Aushilfstätigkeiten wurde Lohner am 30. August 1966 in das Missionskloster San José del Avila in Caracas (Venezuala) ausgesandt. Dort absolvierte er zunächst ein pädagogisches Studium an der Universidad Central, das es ihm ermöglichte, die Leitung der Klosterschule mit Internat zu übernehmen. Das Internat wurde unter ihm zum Tagesheim umgebaut, um den vielen allein erziehenden Eltern wirksame Hilfe leisten zu können. Neben Verpflichtungen in der Seelsorge übernahm er wichtige Ämter in der Abtei als Cellerar und langjähriger Prior, wobei er sich gerade im finanziellen Bereich als kluger Verwalter erwies.

In die 1980er Jahre fiel der Entschluss der kleinen Gemeinschaft, aus der zunehmend vom Großstadtlärm bedrängten Umgebung umzuziehen in die ruhigen Berge von Carabobo. Beim Umzug kümmerte sich P. Otto um alle praktischen Belange, suchte den Architekten und verschiedene Künstler aus, so dass der Bau zu einem Gesamtkunstwerk wurde. Neben seinen Aufgaben als Cellerar setzte er einen Schwerpunkt in der Betreuung von Exerzitienkursen und Einzelgästen. Bei einem Sabbatjahr in England bildete er sich dafür im Bereich der geistlichen Begleitung weiter.

Nach dem Rücktritt von Abt José María Martínez Barrera wurde Lohner am 11. Januar 2003 zum dritten Abt der Gemeinschaft gewählt. Zu den Herausforderungen seines Amtes gehörte vor allem die Gewinnung von Klosternachwuchs, der sich zwar regelmäßig einfand, aber kaum jemals blieb. Mehrere Reisen im Auftrag der Kongregation führten ihn immer wieder ins Ausland, vor allem in das Nachbarland Kolumbien, wo er die Tochtergründung El Rosal intensiv begleitete.

Lohner starb völlig überraschend am 4. November 2007 nach dem Rückflug von einem Heimaturlaub in St. Ottilien an Malaria, die er sich wahrscheinlich bei Exerzitien im Togo zugezogen hatte.

gge


D:

Josef Martin; * 31. März 1938 (Taufkirchen); † 4. Nov. 2007 (Valencia, Venezuela); ⚰ Güigüe; V.: Lorenz Lohner, Kaufmann; M.:Elisabeth, geb. Fürmetz; Vest.: 1957; Sac.: 1. Sep. 1963 (Bf. Bilgeri); Abbas: el. 11. Jan. 2003.

Q:

Nachruf


Zitierempfehlung: Lohner, Otto, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 2.01.2014, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Lohner,_Otto

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