Vinzenz Motschi
Abt von Beinwil-Mariastein 1900–1905
* 17. April 1839 Oberbuchsiten, Kt. Solothurn, Schweiz
† 19. Mai 1905 Breitenbach, Kt. Solothurn, Schweiz
Vinzenz Motschi, Taufname Johann Leo, geboren am 17. April 1839 in Oberbuchsiten in der Schweiz, absolvierte seine Gymnasialstudien in Mariastein, trat in das Kloster ein und legte am 27. März 1859 die Profess ab.
Am 30. Oktober 1864 erhielt er die Priesterweihe, wurde Lehrer und später Leiter der Klosterschule. 1874 reiste er zusammen mit P. Basilius Linz nach Ecuador, um dort eine Niederlassung zu gründen, die aber wegen der politischen Verhältnisse nicht zustande kam. Nach einem Jahr kam er zurück, zunächst nach Delle in Frankreich, wo der Mariasteiner Konvent ein Exil gefunden hatte. 1978 wurde er dort Novizenmeister, dann 1884 Hilfsspiritual und 1886 Spiritual im Kloster Gubel, bis er 1894 als Prior nach Delle berufen wurde. Am 24. April 1900 wählte ihn der Konvent in Delle zum Abt und Nachfolger seines Stiefbruders Karl Motschi. Die Benediktion erhielt er am 1. Mai 1900 durch den Abtpräses Kolumban Brugger von Einsiedeln.
Da abzusehen war, dass die französische Regierung die Niederlassungsgenehmigung in Delle nicht verlängern würde, verließ der Konvent noch vor Inkraftreten der Kongregationsgesetze (Okt. 1901) Delle und siedelte im November 1902 nach Dürrnberg bei Hallein (bei Salzburg) um. 1903 erhielt die Niederlassung dort den Status eines Priorats und der Abt den Titel eines Abtes von Beinwil-Mariastein und Priors von Dürrnberg.
Er starb am 19. April 1905, auf der Rückreise von der Einweihung des Trappistenklosters Ölenberg, im Pfarrhaus zu Rohr (Breitenbach SO) und wurde in Mariastein bestattet.
gge
D:
Prof.: 27. März 1859; Sac.: 30. Okt. 1864; Abbas: el. 24. April 1900, ben. 1. Mai 1900.
W:
Die Vertreibung der Benedictiner aus Frankreich am 6. November 1880, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und Zisterzienserorden vol. 1, 4 (1880) p. 195–206.
L:
StMBO 1905 (falsches Sterbedatum) · HS III/1, Erster Teil, S. 419.
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