Othmar Murnik
Abt des Stiftes St. Lambrecht 1888–1901
* 26. April 1835 Bischoflack, Oberkrain [heute Škofja Loka, Slowenien]
† 9. Sep. 1901 St. Lambrecht, Steiermark
Othmar Murnik wurde als Sohn einer Beamtenfamilie in Bischoflack im Kronland Krain, dem heutigen Škofja Loka in Slowenien, geboren. Er trat 1855 in die Benediktinerabtei St. Lambrecht ein, studierte Philosophie und Theologie in Graz und legte 1858 die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe erfolgte im selben Jahr. Danach war er v.a. in der Pfarrseelsorge eingesetzt: 13 Jahre Kaplan in Weisskirchen, 1873–1879 Pfarrer in Zeutschach, 1879–1888 Dechant, Pfarrvikar und Superior in Mariazell. Nach dem Tod des Abtes Norbert Zechner wurde er am 5. Juli 1888 zum 46. Abt von St. Lambrecht gewählt (6. nach der Wiederbegründung 1802) und am 8. Juli in der Stiftskirche benediziert. Kaiser Franz Joseph I. hatte ihn 1889 schon zum Bischof von Marburg (Maribor) ernannt, jedoch nahm Abt Othmar das Amt nicht an und blieb Abt in St. Lambrecht.
Othmar Murnik ließ die Pfarrkirchen von Aflenz, Veitsch, Pöllau und des Gutsbesitzes Witschein restaurieren sowie 1897 die Stiftskirche und die gotische Peterskirche im Stiftshof, die seit der Aufhebung des Klosters durch Kaiser Josef II. in Privatbesitz gewesen war und als Holzschuppen gedient hatte (Rekonsekration 4. Okt. 1898). In ihr wurde er auch beigesetzt.
Die Anschaffung einer neuen Stiftsorgel gelang Abt Othmar nicht mehr. Er starb am 9. September 1901 und wurde am 12. September beigesetzt. Zu seinem Nachfolger wähltern die Kapitularen Severin Kalcher.
gge, Jan. 2016
D:
Prof.: 1858, Sac.: 21. Okt. 1858; Abbas: 5. Juli 1888, ben. 8. Juli 1888.
A:
Fürstbischöflicher Konsistorialrat (1888), Ehrenbürger von Mariazell (1888).
L:
StMBO 22 (1901) 690 · ÖBL 6 (1975) 447 · Plank, Benedikt: Geschichte der Abtei St. Lambrecht. Festschrift zur 900. Wiederkehr des Todestages des Gründers Markward v. Eppenstein, 1076–1976. Sankt Lambrecht 1976, ²1978.
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