Nitz, Hieronymus

Hieronymus Nitz OSB

Hieronymus Nitz

9. Erzabt von Beuron 1980–2001

* 17. Mai 1928 Flensburg, Schleswig-Holstein
† 21. Juli 2020 Beuron

Hieronymus Nitz, Taufname Gerhard, wurde am 17. Mai 1928 in Flensburg als Sohn des Friseurmeisters Josef Gottlieb Nitz und seiner Frau Auguste geb. Kirchner geboren. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges noch zum Luftwaffen- und Arbeitsdienst eingezogen, trat er 1947 in die Erzabtei Beuron ein und begann sein Noviziat. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Maria Laach, Beuron und St. Anselmo in Rom, wo er das Lizentiat für Theologie erwarb, wurde er am 24. Juli 1955 zum Priester geweiht. Nach Beuron zurückgekehrt, lehrte er an der dortigen Theologischen Hochschule Dogmatik. 1958 wurde er Novizenmeister (bis 1963). Daneben war er noch Trau- und Gästepater, half in der Verwaltung des Klosters aus und knüpfte als Wallfahrtsleiter und Oblatenrektor vielen Kontakte.

Nach der Resignation seiner Vorgängers Ursmar Engelmann († 1986) wählte ihn das Wahlkapitel am 25. Januar 1980 zum neunten Erzabt von Beuron. Die feierliche Amtseinsetzung (Benediktion) nahm am 2. März 1980 der Freiburger Erzbischof Oskar Saier vor.

Erzabt Hieronymus leitete die Abtei bis Februar 2001. Er kümmerte sich um die spirituellen Belange der Abtei und die Seelsorge und leitete eine Öffnung des Klosters nach außen ein, die schließlich 1989 zur Gründung des Vereins der Freunde er Erzabtei St. Martin zu Beuron führte, dessen stellvertretender Vorsitzender er kraft seines Amtes als Erzabt war. 1999 wurde die gesamte Klosteranlage Beuron unter Denkmalschutz gestellt.

Neben seiner Tätigkeit als Klostervorsteher leitete Hieronymus Nitz von 1971 bis 2001 als Vorsitzender die Arbeitsgemeinschaft Benediktineroblaten, die er prägte und der er nach und nach eine Struktur gab.

Er starb am 21. Juni 2020 in Beuron und wurde in der Krypta der Beuroner Gnadenkapelle, neben seinen Vorgängern beigesetzt.

gge


D:

Vest.: 1947; Prof.: 10. Feb. 1951, 24. April 1954; Sac.: 24. Juli 1955; Abbas: el. 25. Jan. 1980, ben 2. März 1980 (Ebf. Oskar Saier), res. 10. Feb. 2001; Dev.: Stemus iuxta crucem – Beim Kreuze Christi wollen wir stehen.

L:

Petzolt, Stephan Klaus: Lebensbild Hieronymus Nitz. In: Erbe und Auftrag 74 (1998), S. 3–5 + Portrait vor S. 3 (=Festschrift für Erzabt Hieronymus Nitz: aus Anlaß seines 70. Geburtstags am 17. Mai 1998) · Necrologium Beuronense, Beuron 2013, S. 236–237.

Normdaten:

GND: 121108457

Zitierempfehlung: Nitz, Hieronymus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 29.11.2020, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Nitz,_Hieronymus

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