Ott, Michael

Michael Ott OSB

Michael Ott

Abt bzw. Abtordinarius der Territorialabtei St. Peter in Muenster, Kanada, 1919–1926

* 18. März 1870 Neustadt am Main
† 15. Feb. 1948 Crookston, Minnesota, USA

Michael Ott, geboren am 18. März 1870 in Neustadt am Main im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart, kam 1884 nach Amerika. Er studierte an der Universität der Benediktinerabtei St. John's in Collegeville, Minnesota, und legte dort am 24. Juni 1889 die Profess ab. Nach einem philosophischen Aufbaustudium am internationalen Benediktinerkolleg Sant’Anselmo in Rom wurde er dort zum Doktor der Philosophie promoviert und am 29. Juni 1894 zum Priester geweiht.

Nach Collegeville zurückgekehrt, war er dort als Studienpräfekt (1895–1911) und Philosophieprofessor eingesetzt und leitete die Bibliothek und die Druckerei. Er war Sekretär der Universitätsverwaltung und seit September 1911 Subprior als er am 23. Juli 1919 zum Abt der St. Peter's Abbey in Muenster, Saskatchewan, Kanada, gewählt wurde (Nachfolger des verstorbenen Bruno Doerfler). Die Benediktion erhielt er am 28. Oktober 1919 in der Abteikirche durch Bischof Vincent Wehrle OSB von Bismarck, North Dakota (USA). Als die Abtei zwei Jahre später zur Abbatia nullius (Territorialabtei) erhoben wurde, wurde Ott zum ersten Abtordinarius ernannt.

Otts erste und wichtigste Amtshandlung war die Errichtung einer höheren Schule in Muenster. Schon in seiner ersten Predigt als Abt hatte er die Notwendigkeit hervorgehoben und startete mit der Kollekte eine Spendensammelaktion zur Finanzierung des Unternehmens. Am 29. Juni 1921 (Peter und Paul) legte er den Grundstein des Gebäudes, am 17. November d.J. wurde der Schulbetrieb aufgenommen. Schon bald wurde die Schule als Junior College der Universität von Saskatchewan in Saskatoon affiliert. 1922 entstand unter Otts Leitung die Pilgerstätte Carmel Hill (Mary, Our Lady of Mount Carmel). Nachdem Ott die Erlaubnis bekommen hatte, Studenten von Collegeville nach St. Peter zu holen, erlebte der Konvent einen enormen personellen Aufschwung. Von 1919 bis 1926 stieg der Personalstand der Abtei von 15 auf 46 Mitglieder.

Abt Michael war außerdem ein gesuchter Prediger und Exerzitienmeister. Ende Mai 1926 startete er zu einer Reise nach Minnesota, um dort für den Diözesanklerus und die Mönche von St. John’s mehrere Retreats zu geben. Diese Reise griff seine Gesundheit so sehr an, dass er in ein Krankenhaus eingewiesen werden musste. Vermutlich richtete er von dort aus sein Rücktrittsgesuch nach Rom. Am 7. August 1926 nach Muenster zurückgekehrt, erwartete ihn dort zur großen Überaschung seiner Mitbrüder schon der positive Bescheid. Am 12. August 1926 verließ er Muenster für immer. Am 8. September 1926 wurde sein Nachfolger gewählt, der Chemieprofessor Severin Gertken aus St. John’s, Collegeville. Von 1931 bis zu seinem Tod 1948 war Ott Hausgeistlicher im Benediktinerinnenkonvent in Crookston, Minnesota. Dort ist er auch gestorben.

gge


D:

Prof.: 24. Juni 1889; Sac.: 29. Juni 1894; Abbas: el. 23. Juli 1919, ben. 28. Okt. 1919, conf. 13. Juni 1921, res. 1926.

W:

Hunderte Beiträge zur Catholic Encyclopedia.

L:

Herringshaw's National Library of American Biography. Chicago : American Publishers' Association, 1909–1914 · Builders of Our Nation : Men of 1914. 20th Century edition. Chicago : Men of Nineteen-fourteen, 1915 · The Catholic Encyclopedia and its makers. New York : Encyclopedia Press, 1917 · Weber, Jerome: St. Peter’s Abbey 1903–1921, in: Canadian Catholic Historical Association, Report, 16 (1949), 37–49 · A journey of faith : St. Peter's abbacy, 1921–1996. Muenster, Saskatchewan : St. Peter’s Press, 1996, S. 235–237 · New Catholic Encyclopedia. Detroit : Gale et.al. 2013 (J. Weber).


Zitierempfehlung: Ott, Michael, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 8.03.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Ott,_Michael

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