Judas Thaddäus Rieder
46. Abt der Benediktinerabtei Scheyern 1771–1775
* 18. Dez. 1734 Attenhofen
† 11. Sep. 1775 Scheyern
Judas Thaddäus Rieder, Taufname Thomas, aus Attenhofen in Niederbayern, absolvierte die Humaniora in Landshut und die philosophischen Studien am Gymnasium in München. Am 25. November 1755 legte er in Scheyern die Profess ab und feierte am 31. Mai 1761 seine Primiz. Danach unterrichtete er am Knabenseminar und war Kaplan in Fischbach, später Pfarrvikar in Scheyern.
Als Prior wurde er am 10. Dezember 1771 in Anwesenheit der kurfürstlichen Kommissare Prucklach und Feyri sowie des Abtes Petrus Gerl von Prüfening, in seiner Funktion als Präses der Bayerischen Benediktinerkongregation, als Kompromisskandidat zum Abt in Scheyern gewählt; zwei Skrutinien waren vorher resultatlos geblieben.
Abt Rieder wandte seinen besonderen Eifer der Obstbaumzucht zu. Tausende von Fruchtbäumen ließ er pflanzen und schenkte zu diesem Zweck viele Morgen unkultivierten Landes armen Untertanen. Das Studium der orientalischen Sprachen förderte er nach Kräften und bereicherte die Bibliothek. Laudabunt te doctores muti quorum numerum in bibliotheca auxerat, sagen die Roteln.
Abt Judas Rieder starb an den Folgen eines schweren Reitunfalls, 41 Jahre alt. Zu seinem Nachfolger wurde Michael Grillmayr gewählt.
gge, rev. März 2019, Nov. 2021
W:
Prof.: 25. Nov. 1755; Prim.: 31. Mai 1761; Abbas: el. 10. Dez. 1771.
L:
Reichhold, Anselm (Hg.): Benediktinerabtei Scheyern: 1077-1988. Anton H. Konrad Verlag, 1988 · Knitl, Max: Scheyern als Burg und Kloster. Ein Beitrag zur Geschichte des Hauses Scheyern-Wittelsbach, sowie zur Geschichte des Benediktiner-Ordens. Freising: Datterer, 1880 · Totenrotel.
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