Maurus Riha
Abt der Benediktinerabtei Michaelbeuern 1933–1969; Abtpräses 1958–1966
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† 15. Okt. 1971 Salzburg
Maurus II. Riha, Taufname Josef, wurde am 5. Jänner 1889 in Braunau, Oberösterreich, als Sohn des Schneidermeisters Thomas Říha und seiner Frau Elisabeth, geborene Mergendorfer, geboren. Am 4. August 1910 trat er in die Benediktinerabtei Michaelbeuern ein, legte am 4. Juli 1914 die feierliche Profess ab und empfing am 12. Juli 1914 die Priesterweihe. Die Heimatprimiz feierte er am 4. August 1914 in Braunau. Nach Vollendung der theologischen Studien verblieb er zunächst als Präfekt der Sängerknaben im Stift (1915–1923). Abt Josef Müller übertrug ihm 1922 die Stiftskämmerei, die er bis 1924 innehatte, wobei er sich als Geschäftsmann bewährte.
Abt Petrus Weindl berief ihn 1924 als Kooperator und Adjunkt der Administratur nach Salzburg-Mülln, wo er seelsorglich tätig war. Zum 1. August 1929 kam er ins Stift zurück als Regenschori und Präfekt der Sängerknaben. Auf Wunsch des damaligen wirtschaftlichen Administrators, Abt-Koadjutor Jakob Reimer von Lambach (später Erzabt von St. Peter), wurde er an Neujahr 1931 wiederum Kämmerer, die Stelle des Chorregenten behielt er bei. Da die Neuwahl nach dem Rücktritt des Abtes Petrus Weindl am 14. Juli 1933 kein eindeutiges Ergebnis brachte, wurde Kämmerer Riha von der Religiösenkongregation (Präfekt Kardinal Lepicier 0SMV) zum Abt von Michaelbeuern bestellt. Die Benediktion erhielt er am 24. August 1933 in der Abteikirche durch Weihbischof Dr. Filzer unter Assistenz des Erzabtes Dr. Jakob Reimer von St. Peter und des greisen Abtes Cölestin Baumgartner von Lambach. Während des NS-Regimes „gauverwiesen“, ging er als Organist nach Laufen in Bayern.
Am 20. Mai 1954 wurde Abt Maurus beim Generalkapitel der Österreichischen Benediktinerkongregation zum ersten Assistenten gewählt. Als solcher folgte er am 26. März 1958 statutengemäß dem verstorbenen Abtpräses Theodor Springer im Amt des Abtpräses. Als solcher war er bis 1966 im Amt und nahm in dieser Funktion als Konzilsvater an allen vier Sitzungsperioden des Zweiten Vatikanischen Konzils teil.
1969 trat er als Abt zurück. Er starb am 15. Oktober 1971 in Salzburg.
gge, Mai 2013, rev. April 2023
D:
Prof.: sol. 4. Juli 1914; Sac.: 12. Juli 1914; Abbas: nom. Juli 1933, ben. 24. Aug. 1933.
L:
Abt Maurus Riha zum Gedenken. Der Braunauer beim Konzil. In: Jahrbuch 1973 für die Katholiken des Bistums Linz. Linz (1972), S. 136.
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