Schabl, Alfons

Alfons Schabl OSB

Alfons Schabl

49. Abt des Benediktinerstiftes St. Georgenberg 1686–1704

† 8. Mai 1704

Alfons Schabl oder Schabel aus Natz bei Brixen, Profess am 18. Juli 1672, Primiz am 26. März 1676,wurde am 22. April 1686 unter dem Vorsitz fürstbischöflicher Kommissare zum Abt gewählt und sofort investiert.[1] Die Benediktion durch Fürstbischof Johann Franz Graf Khuen erfolgte jedoch erst am 2. Juli des folgenden Jahres in der Brixener Domkirche, wahrscheinlich, weil der Bischof selbst eben erst ins Amt gekommen war; in der Wahlbestätigungsurkunde erscheint er noch als gewählter Bischof (er wurde am 29. Juli 1687 geweiht).

Schon bald nach seiner Wahl kaufte Abt Schabl für 1460 fl. einige Grundstücke in Schanser Au und 1687 für 3150 fl. das Präbst-Gut in Fiecht und ließ dort eine Kapelle bauen, die Fürstbischof Johann Franz am 7. Oktober 1688 weihte. 1687 erteilte Papst Innozenz XI. mit Bulle vom 6. Juni allen Pilgern, die am Fest des hl. Georg ( 23. April) dessen Kirche (St. Georgenberg) besuchten, einen vollkommenen Ablass für sieben Jahre.

1689 richtete eine Schneelawine in der Klosterumgebung großen Schaden an und zerstörte neben dem Ziegelofen und der Schneidsäge auch die zum Kloster gehörenden Höfe Rossweid und Heuberg oberhalb von Stanz. Größtenteils zerstört wurde auch das erst vor kurzem erbaute Kirchlein Mariastein. Dieses außerordentliche Elementarereignis, dessen Wiederholung man fürchtete, gab Anlass zu der Überlegung, den gefährdeten Georgenberg zu verlassen und an einem anderen Ort ein neues Kloster zu bauen.

Einstimmig fassten die Kapitularen am 26. Juli den Beschluss, an den Fürstbischof die Bitte zu richten, dass ihnen die Karlskirche bei der Volderer Brücke, wo der Bau eines Klosters beantragt war, übergeben oder, wenn dieses nicht möglich wäre, in Vomp Zellen bauen zu dürfen. Bis dahin sollte den Benediktinern bei einer Vakanz die Pfarre Schwaz übergeben und das Kloster dorthin transferiert werden. Vom Fürstbischof, dem P. Georg Kolb die Bitte vorgetragen hatte, wurden sie an den Kaiser verwiesen. Abt Alfons reiste auch tatsächlich nach Augsburg, hatte aber wohl keinen Erfolg, denn 1690 erneuerte er die Bitte an den Fürstbischof, den Benediktinern die Pfarre Vomp zu überlassen. Es blieb aber alles beim Alten.

1696 erhielt Abt Alfons von der Wiener Hofkanzlei die Bestätigung der Privilegien des Klosters, 1697 erhielt er das Recht, verbotene Bücher zu lesen. 1699 wurde die Erzbruderschaft der hl. Schutzengel eingeführt. 1700 brachte P. Amandus Unterberger mehrere Reliquien aus Rom nach St. Georgenberg. 1702 wurde eine neue Orgel in der Abteikirche aufgestellt.

Alfons Schabl starb am 8. Mai 1704 an einem Schlaganfall. Sein Nachfolger wurde Cölestin Böhm.

gge, Okt. 2019

  1. Einer der Wahlzeugen war der im Kloster Georgenberg wohnende resignierte Schottenabt Benedikt Schwab.

D:

Prof.: 18. Juli 1672; Prim.: 26. März 1676; Abbas: el. 22. April 1686, ben. 2. Juli 1687.

L:

Pockstaller, Pirmin: Chronik der Benediktiner-Abtei St. Georgenberg nun Fiecht in Tirol. Innsbruck: Wagner, 1874, S. 211 ff.


Zitierempfehlung: Schabl, Alfons, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 31.12.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schabl,_Alfons

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