Schinnerl, Gregor

' OSB

Gregor Schinnerl

62. Abt von St. Georgenberg-Fiecht 1972–1981

* 12. Feb. 1916 Pirching b. Gleisdorf, Steiermark
† 24. Aug. 1982 Fiecht, Tirol

Gregor Schinnerl, Taufname Josef, wurde am 12. Februar 1916 in Pirching in der Steiermark als Bauernsohn geboren. Zwei Brüder: Johann Schinnerl, St. Marein/Mürztal und P. Alois Schinnerl, Philologieprofessor in Unterwaltersdorf. Er studierte Theologie in Graz und wurde am 3. März 1940 von Bischof Dr. Ferdinand Pawlikowski zum Priester geweiht. Direkt danach wurde er als Sanitäter zur Wehrmacht eingezogen.

Nach dem Krieg studierte er Kirchenrecht in Rom und war danach als Ordinariatssekretär in Graz tätig, bis er 1959 in das damalige Benediktinerpriorat Mariazell eintrat. Die Aussicht auf eine Tätigkeit in der Mission veranlasste ihn bald zum Übertritt in die Erzabtei St. Ottilien in Bayern.

Am 14. September 1966 zum Administrator postuliert, übernahm er im November die Leitung der Abtei St. Georgenberg-Fiecht in Tirol, die im Oktober 1966 in die Missionsbenediktinerkongregation von St. Ottilien aufgenommen wurde. Nachdem sich die schwache personelle Lage des Klosters Fiecht durch den Übertritt weiterer Ottilianer Mönche stabilisiert hatte, wurde er am 27. Dezember 1972 zum Abt gewählt und am 10. Februar 1973 von Erzabt Suso Brechter (in Vertretung des erkrankten Innsbrucker Bischofs Paulus Rusch) benediziert.

Abt Schinnerls großes Anliegen war die Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils und der letzten Generalkapitel der Missionsbenediktiner. In seine Amtszeit fällt der große Um- und Ausbau der Abtei und des Pilgerhauses. Der stiftseigene Hof wurde aufgegeben, das Vieh verkauft. 1974 wurde das neue Meditationszentrum eingeweiht. Es wurde eine neue Pfarrei Fiecht begründet und im Mai 1975 die beliebten Nachtwallfahrten mit bis zu 4000 Teilnehmern.

Für seine Verdienste um das Stift verlieh das Land Tirol Abt Schinnerl am 20. Februar 1979 das Ehrenzeichen. Nach fünfzehnjähriger Tätigkeit trat er aus gesundheitlichen Gründen am 21. Dezember 1981 zurück und starb überraschend am 24. August 1982 an Herzversagen.

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D:

Sac.: 3. März 1940; Abbas: el. 27. Dez. 1972, ben. 10. Feb. 1973, res. 21. Dez. 1981; Dev.: Ut omnes unum sint.

L:

Abtei St. Georgenberg-Fiecht, in: Renner, Frumentius: Der fünfarmige Leuchter Band III, St. Ottilien 1990, S. 363–371 · Naupp, Thomas: Woran litten und starben die Benediktiner von St. Georgenberg-Fiecht?, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 100 (1989), S. 323ff., hier: 398–399.


Zitierempfehlung: Schinnerl, Gregor, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 21.11.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schinnerl,_Gregor

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