Dominikus Schnitzer
39. Abt der Reichsabtei Weingarten 1754–1784
* 10. Sep. 1704 Kempten
† 6. Dez. 1784 Weingarten
Dominikus Schnitzer, oder Schnizer, Taufname Ignatius, wurde am 10. September 1704 in Kempten geboren und in der Pfarrei St. Laurentius getauft. Er trat in die Reichsabtei Weingarten ein, legte am 27. April 1727 die Profess ab, studierte teils im Kloster, teils in Salzburg Theologie und feierte am 14. Oktober 1731 seine Primiz. Danach war er Lehrer am Stiftsgymnasium, Küchenmeister und Novizenmeister, zeitweise auch außerordentlicher Beichtvater im Frauenkloster Altdorf bei Weingarten. Am 9. Dezember 1745 wurde er als Nachfolger des zurückgetretenen Placidus Renz zum Abt gewählt.
Er tilgte die Schulden von seinem Vorgänger übernommenen Schulden, förderte die Wissenschaften und Künste, brachte das Stiftsgymnasium zu höchster Blüte und führte zur Hebung des religiösen Sinnes an demselben die Marianische Kongregation ein. Unter ihm wurde die große Orgel vollendet und der noch stehende Gasttrakt erbaut. 1756 wurde die 700-jährige Wiederkehr der Klostergründung gefeiert. Schnitzers lange Regierungszeit brachte 65 Neueintritte. P. Gerard Hess widmete ihm seinen Prodromus monumentorum Guelficorum (Kempten, 1784).
Abt Dominikus starb am 6. Dezember 1784 und erhielt seine Ruhestätte im Grab des Abtes Dominikus Laymann. Nachfolger wurde Anselm Rittler.
gge, Okt. 2011, rev. Nov. 2019
D:
Prof.: 27. April 1727; Prim.: 14. Okt. 1731; Abbas: el. 9. Dez. 1745.
L:
Lindner, August: Die Schriftsteller des Benedictiner-Ordens im heutigen Königreich Württemberg, StMBO III (1882), Bd. II, S. 273–274 · Lindner, Pirmin: Professbuch der Benediktiner-Abtei Weingarten, in: Fünf Professbücher süddeutscher Benediktinerabteien, Band 2. Kempten und München 1909, S. 12–13.
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