Schoenen, Anno

Anno Schoenen OSB

Anno Schoenen

48. Abt von Maria Laach 1990–2002; Abtpräses der Beuroner Kongregation 1995–2008

* 01. Juli 1925 Essen
† 21. März 2016

Anno Schoenen, Taufname Heribert, geboren und aufgewachsen in Essen als jüngstes von vier Kindern eines selbständigen Kaufmanns, wurde nach dem Kriegsabitur 1943 zum Reichsarbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Bis zu einer schweren Verwundung als Soldat in Russland eingesetzt, kam er 1944 ins Lazarett. Nach dem Krieg begann er im Sommersemester 1945 und im Wintersemester 1945/46 in Bonn als Priesteramtskandidat der Erzdiözese Köln das Studium der Philosophie, bis er am 1. April 1946 als einer der ersten Nachkriegsnovizen in die Abtei Maria Laach eintrat. Am Kirchweihfest, 24. August 1947, dem Tag, an dem der neue Hochaltar unter dem Baldachin in der Basilika konsekriert wurde, legte er die zeitliche, drei Jahre später die feierliche Profess ab. Nach dem Noviziat Weiterstudien mit dem Schwerpunkt Bibelwissenschaft in Maria Laach, Beuron und Würzburg. Am 20. Juli 1952 weihte ihn der damalige Trierer Weihbischof Dr. Bernhard Stein zum Priester.

Anno Schoenen war in verschiedenen klösterlichen Ämtern tätig, bis er im Herbst 1957 für 32 Jahre als Spiritual zu den Benediktinerinnen nach Herstelle ging (bis 1989). In dieser langen Zeit prägte er die Gemeinschaft nachhaltig, besonders im Bereich der Liturgie. Nach dem Rücktritt von Abt Adalbert Kurzeja wurde er am 13. November 1990 zum Nachfolger gewählt und am Gedenktag des heiligen Anno (5. Dez.) durch den Trierer Diözesanbischof Hermann Josef Spital im Laacher Münster benediziert. Dazu kam die Wahl zum 6. Abtpräses der Beuroner Benediktinerkongregation am 12. Mai 1995. In dieses Amt wurde er 2002 noch einmal für sechs Jahre gewählt. Am 10. September 2002 trat er aus Altersgründen als Abt von Maria Laach zurück.

Mit Abt Annos Amtszeit verbinden sich der Bau des Klosterforums und die Feier des Doppeljubiläums (1992/1993), des Gedenkens an die Wiederbesiedlung vor 100 Jahren und an die Gründung vor 900 Jahren.

Gestorben am 21. März 2016 nach schwerer Krankheit und am 2. April in Maria Laach beigesetzt.

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Daten:

Vest.: 1. April 1946; Prof.: 24. Aug. 1948; Sac.: 20. Juli 1952; Abbas: el. 13. Nov. 1990, ben. 5. Dez. 1990; res. 10. Sep. 2002; Dev.: Honore invicem praeveniant – In Ehrfurcht einander zuvorkommen (Röm 12,10; RB 72,4).

Werke:

Maria in der Kirche. Väterwort und Gotteslob, Pustet, Regensburg 1955, zusammen mit Emmanuel von Severus OSB · Die Familie Gotteswerk und Menschenmühen, Verlag Ars Liturgica, Maria Laach 1958 · Heute wenn ihr seine Stimme hört. Band 1: Advent bis Pfingsten, Pustet, Regensburg 1966 · Heute wenn ihr seine Stimme hört. Band 2: Sonn- und Festtage nach Pfingsten, Pustet, Regensburg 1967 · Heute wenn ihr seine Stimme hört. Kurzpredigten zum Kirchenjahr, Pustet, Regensburg 1968 · Die Weihnachtsbotschaft. 38 Predigten., Pustet, Regensburg 1969, zusammen mit Karl Lehmann und Ambrosius Karl Ruf · Erscheinung des Herrn, Düsseldorf 1993.


Zitierempfehlung: Schoenen, Anno, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 27.03.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schoenen,_Anno

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