Erenbert Schrevogl
Abt des Stiftes Kremsmünster 1669–1703
* 11. Mai 1634 Schongau, Bayern
† 11. April 1703 Kremsmünster
Erenbert II. Schrevogl, Taufname Johann Baptist, stammte wie sein Vorgänger Placidus Buechauer aus Schongau in Bayern. Er besuchte das Gymnasium in Salzburg und trat 16jährig in Kremsmünster ein (Profess 13. Nov. 1651). 1658 zum Priester geweiht, war er Lehrer der Philosophie, Novizenmeister und Pfarrer in Sipbachzell und wurde dann Hausgeistlicher der Benediktinerinnen in Niederndorf und Stiftsagent in Passau. Von dort wurde er durch die Abtwahl am 15. September 1669 als Abt nach Kremsmünster zurückberufen. Er stand dem Stift 33 Jahre lang vor. 1677 beging er in einer dreitägigen Feier das Stiftsjubiläum und erhielt aus diesem Anlass vom Papst die Reliquien der hl. Candida zum Geschenk.
Der kunstsinnige und prachtliebende Erenbert Schrevogl hinterließ zahlreiche Spuren im Stift. Jahrelang beschäftigte er Maler, Bildhauer, Gold- und Seidensticker und Musiker. Er begann mit dem Ausbau der Stiftskirche zu ihrer heutigen Form, beendete den Gästetrakt und stattete die Schatzkammer mit kostbaren Paramenten aus. Auf ihn gehen die Sommerabtei, die Bibliothek, das Refektorium, der Kapitelsaal und das Konventgebäude zurück, außerdem der einzigartige Fischbehälter.
Von 1673 bis 1683 war er mit kurzer Unterbrechung Abgeordneter (Deputierter) und wurde später auch zum ständigen Rat der Rechnungskammer für Oberösterreich ernannt. In der Zeit der Zweiten Türkenbelagerung 1683 steuerte Schrevogl bedeutende Summen zur Landesverteidigung bei. Um das Stift ließ er Wassergräben ausheben und einen Verteidigungsturm bauen.
Nach mehreren Schlaganfällen resignierte Abt Erenbert am 25. Februar 1703. Er starb noch im selben Jahr, am 11. April 1703, und wurde beim Altar der hl. Candida in der Stiftskirche beigesetzt.
gge, Nov. 2011
D:
Prof.: 13. Nov. 1651, Abbas: el. 15. Sep. 1669.
L:
Hartenschneider, Ulrich: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster. Wien, 1830, S. 179–193. · Schachner, Heinrich: Das Benediktinerstift Kremsmünster, Steyr 1929, S. 17f.
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