Schreyer, Franz Seraph

Franz Seraph Schreyer OSB

Franz Seraph Schreyer

Abt von Scheyern 1936–1961

* 21. Juni 1890 Freystadt
02. Jan. 1968 Schrobenhausen

Franz Seraph Schreyer, Taufname Franz Xaver, wurde 1890 in Freystadt in der Oberpfalz geboren. Nach dem Studium in Eichstätt trat er in das Priesterseminar ebenda, 1913 dann in die Benediktinerabtei Scheyern ein. Nach der einfachen Profess am 30. August 1914 musste er als Soldat an die Front. Als Offizier wurde er 1916 an der Somme schwer verwundet und kam in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 11. Februar 1920 entlassen wurde. Am 29. Juni 1921 wurde er zum Priester geweiht und dann als Kooperator in Plankstetten eingesetzt. 1927 übernahm er das Amt des Pfarrvikars in Scheyern.

Als solcher förderte er das katholische Vereinsleben, u.a. durch Gründung neuer Vereine. Während seiner Zeit wurde der Kirchturm erneuert, ein Leichenhaus gebaut und ein Kindergarten errichtet. Er war außerdem Religionslehrer am Gymnasium. Da er schon vor 1933 in seinen Predigten aufgefordert hatte, „christlich“ zu wählen, erhielt er im Mai 1936 unter einem Vorwand Schulverbot. Die von der Parteileitung gewünschte Abberufung von seiner Pfarrstelle Anfang August 1936 blieb dagegen ohne Erfolg.

Stattdessen wurde er am 26. Oktober 1936 als Nachfolger des zum Bischof von Passau ernannten Simon Konrad Landersdorfer zum Abt gewählt und am 8. Dezember 1936 benediziert. Als erste Amtstätigkeit ließ Abt Franz den Klosterfriedhof fertigstellen, der am 15. August 1937 eingeweiht wurde. Weitere Bautätigkeiten konnten wegen der politischen Lage und des Krieges nicht mehr durchgeführt werden. Im Frühjahr 1940 wurde die Schule von der bayerischen Regierung geschlossen, die befürchtete Klosteraufhebung blieb jedoch aus. Die ehemaligen Schulräume wurden von der Wehrmacht genutzt, die aber die Klausur der Mönche unbehelligt ließ.

Nach Kriegsende 1945 begann der Wiederaufbau. Im März 1946 wurde das Progymnasium wieder eröffnet, das im April 1947 zum Vollgymnasium erhoben wurde. im Zusammenhang damit wurden auch die Räume des Seminars renoviert und erweitert. Schreyers größte Sorge aber galt dem Weiterbestand des Klosters. 45 Mönche starben während seiner Regierungszeit, nur wenige rückten nach. Am 13. Juli 1961 legte er sein Amt nieder. Am 8. Dezember 1961 feierte er sein goldenes Abtjubiläum und 1964 sein goldenes Professjubiläum.

Er starb am 2. Januar 1968 nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in Schrobenhausen und wurde in Scheyern begraben.

gge, Sep. 2011, rev. April 2018


D:

Prof.: 30. Aug. 1914; Sac.: 29. Juni 1921; Abbas: el. 26. Okt. 1936, ben. 8. Dez. 1936, res. 13. Juli 1961; Dev.: Pater noster – Vater unser.

L:

Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien: EOS, 1985–1987 · Benediktinerabtei Scheyern 1077–1988. Weißenhorn: Anton H. Konrad, 1988, S. 69–71.


Zitierempfehlung: Schreyer, Franz Seraph, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 29.04.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schreyer,_Franz_Seraph

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