Schwab, Marian

Marian Schwab OSB

Marian Schwab

Bendiktiner der Abtei Scheyern; Professor in Salzburg

* um 1610 Landsberg am Lech
† 11. Juni 1664 Salzburg

Marian Schwab aus Landsberg am Lech trat in die Benediktinerabtei Scheyern ein und kam zum Philosophiestudium nach Salzburg. Als Jahrgangsbester schloss er das Studium als Baccalaureus am 29. August 1628 und am 8. November 1629 als Magister ab. Unter dem Vorsitz seines Lehrers P. Jakob Molitor, später Prior in Michaelbeuern und Ottobeuren, verteidigte er Thesen, deren Drucklegung er seinem Abt widmete.

Nach dem vierjährigen Theologiestudium am Pfingstsonntag, 15. Mai 1633, zum Priester geweiht, begann Schwab noch im selben Jahr seine Lehrtätigkeit am Akademischen Gymnasium, an dem er zuerst in der Rudimentisten-, dann in der Grammatikklasse unterrichtete.

Anschließend lehrte er Philosophie an der Universität (1635–1637), wo am 30. Juni 1636 die ersten 42 seiner Studenten mit dem Baccalaureat abschlossen. Der weitere Unterricht wurde durch eine Pestwelle unterbrochen, weshalb er seinen Philosophiekurs erst im Studienjahr 1637/38 fortsetzen konnte. Bei der Magisterprüfung am 19. Mai 1638 war seine Klasse auf 23 Kandidaten geschrumpft, zu denen u.a. Ulrich Freyberger, der spätere Prior von St. Peter, und Marcellus Islinger, der spätere Salzburger Domorganist, gehörten. Von 1638 bis 1639 war Schwab Rhetor Scholarum. Einige Jahre, 1645 bis 1648 und 1651 bis 1655, leitete er als Regens Alumnorum das Religiosenkonvikt und übernahm nach der Wahl Placidus Buechauers zum Prior (1644 Abt) des Stiftes Kremsmünster 1643 dessen laufenden Philosophiekurs, den er 1644 zum Abschluss führte.

Nach der Promotion zum Doktor der Theologie lehrte er von 1644 an Theologie (Moral 1644–1648, Dogmatik 1648–1654). Aus dieser Zeit sind an der Universitätsbibliothek Salzburg zwei Mitschriften seiner Vorlesungen über die Dreifaltigkeit und über Engel erhalten. 1652 bis 1653 und 1662 bis 1664 stand Schwab der Theologischen Fakultät als Dekan vor, wurde auch als Prediger gefeiert und vom Erzbischof mit dem Ratstitel geehrt. Nach zehn Studienjahren Lehrtätigkeit ging Schwab als Subprior in sein Kloster zurück.

1662 wieder auf die Lehrkanzel der Theologie nach Salzburg berufen (Exegese 1662–1664), war er jedoch schon so krank, dass er am 11. Juni 1664 starb und am 13. Juni als erster „in der neuen Krypta“, der Sitzgruft des Sacellums (der Hauskapelle der Universität), beigesetzt wurde.

gge, April 2018


D:

Sac.: 15. Mai 1633.

W:

Theoremata ex Summa Doctoris Angelici selecta; Deo opt. max. Auspice; Virgine Matre favente (Präses: Carl Jacobi). Salisburgi 1642 · Pronunciata Philosophica De Auscultatione Physica (Präses: Jacob Molitor). Salisburgi 1629.

L:

Sattler, Magnus: Collectaneen-Blätter zur Geschichte der ehemaligen Benedictiner-Universität Salzburg. Kempten 1890 , S. 680 · Kolb, Ägidius: Präsidium und Professorenkollegium der Benediktiner-Universität Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde; 102 (1962), S. 117–166 · Christoph Brandhuber: Gymnasium mortis. Das Sacellum der Universität Salzburg und seine Sitzgruft. Salzburg, Wien [u.a.] 2014 (Uni Bibliothek 4), S. 151–153.

Normdaten:

GND: 129793051‏

Zitierempfehlung: Schwab, Marian, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 16.04.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schwab,_Marian

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