Schwank, Benedikt

Benedikt Schwank OSB

Benedikt Schwank

Benediktiner der Erzabtei Beuron, Hochschullehrer für Neues Testament, Schriftleiter der Monatszeitschrift Erbe und Auftrag

* 16. April 1923 Karlsruhe
† 14. Okt. 2016 Beuron

Benedikt Schwank, Taufname Hans [Johann Baptist] Robert, wurde am 16. April 1923 in Karlsruhe als Sohn eines Arztehepaares geboren. Die Mutter gab den Beruf nach der Geburt des ersten Kindes auf. Nach dem Abitur am Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe im Februar 1941 wurde er zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet. Zum Sommersemester 1941 begann er im Sommersemester mit dem Studium der Biologie an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Kurz darauf zur Wehrmacht eingezogen, wurde er nach zwei Fronteinsätzen in Russland mehrfach schwer verwundet. Sein Bruder Bernhard fiel im April 1945. Schwank geriet wie auch sein als Truppenarzt verpflicheter Vater, in französische Kriegsgefangenschaft.

1946 trat Hans Schwank in die Benediktinererzabtei Beuron ein, legte dort am 28. September 1947 die Profess ab und studierte dann Philosophie in Maria Laach und Theologie in Rom, Sant’Anselmo. Am 20. Juli 1952 zum Priester geweiht, studierte er danach Bibelwissenschaften am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, erhielt 1955 das Lizentiat und 1961 die Promotion zum Doktor der Theologie. Unter seinen Professoren waren die späteren Kardinäle Augustin Bea SJ und Carlo Maria Martini SJ.

Nach Beuron zurückgekehrt, lehrte Benedikt Schwank dort von 1955 bis zur Schließung des theologischen Instituts im Sommersemester 1968 Neues Testament und Biblische Zeitgeschichte. Der dortige Rektor Franz von Tattenbach SJ holte ihn anschließend als außerordentlichen Professor an die Jesuitenhochschule in Pullach (seit 1971 in München), wo er bis zu seiner Emeritierung 2002 lehrte. Von 1975 bis 1991 lehrte er zudem in dem von Laurentius Klein eröffneten ökumenischen Studienjahr an der theologischen Fakultät der Dormitio-Abtei in Jerusalem.

Von 1970 bis 2005 war er Hauptschriftleiter der benediktinischen Monatszeitschrift Erbe und Auftrag (vorher Benediktinische Monatsschrift) und leitete viele Jahre die Beuroner Bibeltage. 1966 und 1967 erarbeitete er zusammen mit Klaus Dietrich Fricke die sog. Loccumer Richtlinien, ein ökumenisches Verzeichnis der biblischen Eigennamen. Von 1971 bis 1980 führte er in Eigenregie Reisen in den Nahen Osten (Israel, Syrien, Jordanien, Zypern, Tunesien, Griechenland, Türkei und Albanien). Seine Autobiographie Er führte mich ins Weite. Wie ich das 20. Jahrhundert erlebte erschien 2011.

Benedikt Schwank starb am 14. Oktober 2016, im 94. Lebensjahr, und wurde am 19. Oktober 2016 auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

gge


D:

Prof.: 28. Sep. 1947; Sac.: 20. Juli 1952.

W:

Zur Neuausgabe von „Contra Varimadum“ nach dem Codex Paris B.N.Lat. 12217. Diss. Pontificium Athenaeum Anselmianum, Rom, Teildruck: Beuroner Kunstverlag, Beuron 1960 · Zur Neuausgabe von „Contra Varimadum“ nach dem Codex Paris B.N.Lat. 12217 im Corpus Christianorum Series Latina XC. In: Sacris Erudiri, ISSN 0771-7776, Jg. 12 (1961), S. 112–196 · Fortschritte in der Johannes-Exegese? In: Erbe und Auftrag, Jg. 43 (1967), S. 157–162 · Der erste Brief des Apostels Petrus. Patmos-Verlag, Düsseldorf, 4. Aufl. 1986 · Bilder und Gleichnisse der Bibel. Folien für Unterricht und Bildbetrachtung. [Kleine Realienkunde zur Bibel mit fundiertem Kommentar für den praktischen Einsatz]. Beuron 1999 bzw. 2000 · Evangelium nach Johannes. Praktischer Kommentar. St. Ottilien : EOS, 3. Aufl. 2007 · Er führte mich ins Weite. Wie ich das 20. Jahrhundert erlebte. Sankt Ottilien : EOS, 2011 (Autobiographie) · Am Anfang – das Wort. Beuroner Einführungen zu den Sonntagslesungen des Lesejahrs A. Beuron : Beuroner Kunstverlag, 2016.

L:

Brüske, Gunda (Hg.): Oleum laetitiae. Festgabe für P. Benedikt Schwank. Münster: Aschendorff, 2003. Mit Gesamtverzeichnis der Schriften von Benedikt Schwank (bis 2002), S. 20–25 · Andreas R. Batlogg SJ: „Er führte mich ins Weite. Wie ich das 20. Jahrhundert erlebte“, Stimmen der Zeit, Heft 6, Juni 2011 · Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880-1980. St. Ottilien: EOS, 1985–1987 · Todesanzeige der Erzabtei Beuron.

Normdaten:

GND: 121069494

Zitierempfehlung: Schwank, Benedikt, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 26.10.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schwank,_Benedikt

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