Sedlmayr, Augustin

Augustin Sedlmayr OSB

Augustin Sedlmayr

Abt des Klosters Seeon 1760 –1793

* 28. Aug. 1712 Kelheim
06. Dez. 1794 Seeon

Augustin Sedlmayr, Taufname Josef Augustin, aus Kelheim war ein Sohn des herrschaftlichen Gegenschreibers Josef Georg Sedlmayr und seiner Frau Anna Christina. In die Benediktinerabtei Seeon eingetreten, legte er am 28. Oktober 1730 die Profess ab, studierte Theologie in der Abtei Prüfening bei Regensburg und feierte am 7. Oktober 1736 seine Primiz. Zwöf Jahre war er Beichtvater bei den Benediktinerinnen in Frauenchiemsee, ab 1754 Superior in Maria Eck bei Traunstein, wo er sich als guter Ökonom bewährte. Am 17. Juni 1760 mit großer Mehrheit zum Abt gewählt, wurde er am 12. Juli 1760 bestätigt und am 13. Juli im Schloss Mirabell in Salzburg von Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach benedizert.

Siegert beschreibt ihn als „besonders liebreichen Abt, der als sparsamer Haushälter des Klosters Wohlstand sehr emporbrachte„ (S. 102–103). Das war auch nötig, denn er hatte von seinem Vorgänger Benedikt Reicherseder 40.000 fl. Schulden aus dem Umbau der Abtei (Prälatur) übernommen, die zunächst noch eingerichtet und bezogen werden musste. 1763 ließ Abt Augustin für die Pfarrkirche in Obing eine neue Glocke gießen, ein Jahr darauf in der Filialkirche Ischl eine Empore für Orgel und Uhrkasten erbauen. 1767/68 wurden in der Wallfahrtskirche Maria Eck neue Seitenaltäre aufgestellt, 1771 ein neues Gestühl. In den 1780er Jahren kümmerte sich Abt Augustin um die Erneuerung der Inneneinrichtung der Walburgiskapelle.

Am 16. Oktober 1793 bat er Kurfürst Karl Theodor aus Altersgründen (er war 81) um seine Resignation. Aus dem Tagebuch des Salzburger Abtes Dominikus Hagenauer ist bekannt, dass er zu dieser Zeit bereits erblindet war. Am 3. Dezember 1793 wurde Lambert Neusser zu seinem Nachfolger gewählt.

Abt Augustin starb am 6. Dezember 1794. Sein Epithaph befindet sich im südlichen Seitenschiff der Abteikirche Seeon.

gge, Okt. 2019


D:

Prof.: 28. Okt. 1730; Subdiac.: 18. Sep. 1734; Prim.: 7. Okt. 1736; Abbas: el. 17. Juni 1760, ben. 13. Juli 1760, res. Dez. 1793.

L:

Siegert, Karl: Seeon in Oberbayern, einst Schloß, dann Kloster, nun Curort. München 1856 · Roth, Hans: Die Seeoner Äbte vom 16. Jahrhundert bis zur Säkularisation des Klosters 1803, in: Hans von Malottki (Hrsg.): Kloster Seeon. Beiträge zu Geschichte, Kunst und Kultur der ehemaligen Benediktinerabtei. Weissenhorn: Anton Konrad, 1993, ISBN 3-87437-346-0, S. 123ff. · Totenrotel.


Zitierempfehlung: Sedlmayr, Augustin, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 3.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Sedlmayr,_Augustin

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