Seibold, Edelfried

Edelfried Seibold OSB

Edelfried Seibold

Benediktiner der Abtei Schweiklberg, NS-Opfer

* 8. Mai 1908 Neu-Ulm
† 8. Mai 1944 bei Pustoschka, UdSSR

Der gelernte Maler Alfred Seibold trat mit 24 Jahren als Spätberufener in das Schweiklberger Missionsseminar und nach dem Abitur 1935 in die Abtei Schweiklberg ein. Am 10. März 1940 wurde er zum Priester geweiht und wenige Wochen danach zur Wehrmacht eingezogen. Als Sanitätsunteroffizier bei der 5. Gebirgsdivision in Griechenland erfuhr er von der Beschlagnahme seiner Heimatabtei Schweiklberg am 2. April 1941.

Wegen seiner kritischen Äußerungen über die Klosteraufhebung denunziert, wurde er im Mai 1942 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und zum einfachen Soldaten degradiert. Nach vier Monaten Haft auf Bewährung entlassen, hielt Seibold an Weihnachten 1942 eine kleine private Weihnachtsfeier, feierte unerlaubterweise (da er nicht Feldgeistlicher war) die Mitternachtsmesse und spendete auf dringenden Wunsch das Bußsakrament. Daraufhin wurde die Bewährung aufgehoben und Seibold am 8. Juni 1943 von einem Feldgericht wegen »Zersetzung der Wehrkraft« zu drei Jahren Zuchthaus und Aberkennung der Wehrwürdigkeit verurteilt.

Nach zwei Jahren zur »Frontbewährung« aus dem Gefängnis entlassen und einem Grenadierregiment an der Ostfront zugeteilt, wurde Seibold in der Nacht zum 8. Mai, seinem 36. Geburtstag, zu »Ausbesserungsarbeiten am Kampfgraben« 3 km nordöstlich von Pustoschka eingesetzt und bei einem Vorstoß der Russen durch Kopfschuss getötet.

gge


Bibliographie:

Matthäus Krois: Edelfried Seibold, in: Moll: Zeugen für Christus, S. 736–738


Zitierempfehlung: Seibold, Edelfried, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 19.08.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Seibold,_Edelfried

Vorlage:Page.name: SEIBOLD, Edelfried (Alfred) OSB (1908–1944) – Biographia Benedictina