Johann Nikolaus Seld
Abt des Benediktinerstiftes Gleink 1602–1608
† 9. Juli 1608 Gleink
Johann Nikolaus Seld (oder Seldt) stammte aus Eichstätt in Bayern und war bereits Priester als er am 8. Dezember 1597 in Kremsmünster die Profess ablegte. 1600 wurde er Pfarrer in Wartberg bei Schlierbach und 1601, nach dem Weggang des dortigen Stiftsadministrators Johann Wilhelm Heller, zum Vorsteher des Klosters Gleink bestellt. 1602 gelangte er dort zur Abtwürde.
Johann Nikolaus Seld vertrat eine streng katholische Linie. Noch als Administrator erwirkte er die Rückgabe der als Filiale von Dietach zum Kloster gehörenden Kirche in Stadelkirchen, die seit den Zeiten des Abtes Michael Raab von einem protestantischen Prediger besetzt war. Als 1606 in Hadershofen eine protestantische Verstorbene trotz Verbots in der Pfarrkirche beigesetzt wurde, ließ er die Kirche schließen und den Pfarrprovisor maßregeln. 1608 übergab der Abt mit Bewilligung des Landesfürsten den Gleinkersee für immer dem Stift Spital am Pyhrn und erhielt dafür 400 Gulden. Bald darauf starb er.
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Pritz, Franz Xaver: Geschichte der ehemaligen Benediktiner-Klöster Garsten und Gleink, Linz 1841, S. 191–193. · Pichler, Theoderich: Johann Nikolaus Seld. Jahresbericht Stiftsgymnasium Kremsmünster 120 (Wels 1977) S. 97–113.
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