Setznagel, Alexander

Alexander Setznagel OSB

Alexander Setznagel

Abt des Benediktinerstiftes St. Lambrecht in der Steiermark 1865–1887

* 04. Sep. 1801 Pöls, Steiermark
† 19. Mai 1887 St. Lambrecht, Steiermark

Alexander Setznagel, Taufname Kajetan, geboren am 4. September 1801 in Pöls in der Obersteiermark, besuchte die Volksschule in der dem Stift St. Lambrecht inkorporierten Pfarre Obdach, wo er während seines dortigen Aufenthaltes im Pfarrhof wohnte. Nachdem er das erforderliche Alter erreicht hatte, besuchte er die erste Lateinschule im Stift Admont und trat danach in das k. k. Konvikt in Graz ein, wo er seine Gymnasialstudien beendete. Nach der Matura studierte er zwei Jahre Recht an der Universität Graz und trat 1822 in das Noviziat des Stiftes ein, wohl unter dem Einfluss des Pfarrvikars von Obdach, P. Prokop Schima, der von 1821 bis 1831 Prior in St. Lambrecht war. Am 10. November 1822 wurde er eingekleidet und erhielt den Klosternamen Alexander. Am 15. Oktober 1827 legte er die feierliche Profess ab und feierte am 20. September 1829 seine erste Messe.

Bald schon wurden dem jungen Ordenspriester wichtige Ämter übertragen. Von 1831 bis 1836 war er Subprior und zugleich von 1831 bis 1837 Stiftshofmeister, von 1831 bis 1834 auch Küchenmeister. Schon bei der Abtwahl 1835 hatte er eine Stimme weniger als der schließlich gewählte Dr. Joachim Suppan. 1837 übernahm Setznagel die zum Stift gehörige Pfarre Zeitschach und war dort Pfarrer bis ihm Abt Joachim Suppan 1843 die Verwaltung des Gutes Witschein [Svečina] in der Untersteiermark übergab, das er 22 Jahre „mit großer Umsicht und Klugheit“, wie es im Nachruf heißt, leitete. Nachdem Abt Joachim am 1. Oktober 1864 nach 29-jähriger Regierung gestorben war, wurde Alexander Setznagel am 26. Juli 1865 fast einstimmig zum 49. Abt seit Gründung des Stiftes 1066 und dem vierten Abt nach der Wiederbegründung 1802 gewählt.

Abt Setznagel ließ zwei große neue Wirtschaftsgebäude errichten, den Alexanderhof in St. Lambrecht, das zweite in Witschein/Svečina. Er ließ die Bestände der Stiftsbibliothek vergrößern und die Abteikirche mit einer neuen großen Orgel ausstatten. Persönlich war er anspruchslos und bescheiden. 1879 feierte er in aller Stille sein 50jähriges Priesterjubiläum. 1880 erhielt er für seine Verdienste um das Stift und die zahlreichen Wohltätigkeitsakte das Komturkreuz des Franz-Josefs-Ordens. Seine Heimatgemeinde Pöls und die Orte Maria Zell und Witschein, für die er eine besondere Vorliebe hatte und die er regelmäßig besuchte, verliehen ihm die Ehrenbürgerwürde.

Der bis zum Lebensende aktive Abt starb am 19. Mai 1887, nach vierzehntägigem Krankenlager, als Konventsenior in St. Lambrecht und wurde am 23. Mai wie Abt Joachim Suppan in der Äbtegruft der Stiftskirche beigesetzt. Zu seinem Nachfolger wurde Norbert Zechner gewählt.

gge, Nov. 2015


D:

Vest.: 10. Nov. 1822; Prof.: 15. Okt. 1827; Prim.: 20. Sep. 1829; Abbas: el. 26. Juli 1865.

L:

Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 198 (H. Reitterer) · Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 7 (1887), S. 437ff. (Viktorin Weyer) · Plank, Benedikt: Geschichte der Abtei St. Lambrecht. Festschrift zur 900. Wiederkehr des Todestages des Gründers Markward v. Eppenstein, 1076–1976. Sankt Lambrecht 1976, ² 1978.

Normdaten:

GND: 1033826715

Zitierempfehlung: Setznagel, Alexander, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 20.11.2018, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Setznagel,_Alexander

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