Simons, Berthold

Berthold Simons OSB

Berthold Simons

2. Abt von Kornelimünster 1967–1980

* 30. Dez. 1918 Eschweiler-Dürwiß
† 17. Dez. 1980

Berthold Simons, Taufname Josef, wurde am 30. Dezember 1918 in Eschweiler-Dürwiß geboren. Er kam 1932 für zwei Jahre als Alumne nach Kornelimünster und schloss seine Schulausbildung in Ilbenstadt in Hessen ab. Da Kornelimünster damals noch kein eigenes Noviziat hatte, trat er am 25. April 1937 in das Benediktinerpriorat Ilbenstadt ein (Profess 29. April 1938) und begann an der Ordenshochschule in Siegburg und in Frankfurt am Main (St. Georgen) mit dem Philosophiestudium, das aber durch seine Einberufung zum Kriegsdienst 1939 unterbrochen wurde.

1946 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, beendete er sein Studium 1947 in Siegburg und legte am 22. Mai 1947 die feierliche Profess ab. Danach begann er mit dem Studium der Theologie, zunächst in Siegburg, von 1948 an in Rom (Sant'Anselmo), das er 1951 mit dem Bakkalaureat in Theologie beendete. Am 29. Juni 1949 wurde er in Assisi zum Priester geweiht. 1954 wurde er in Salzburg zum Doktor der Theologie promoviert. Danach war er in der Seelsorge tätig und mehr als elf Jahre Religionslehrer an der städtischen Berufsschule in Stolberg. Eine Berufung auf den Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte an der neuen Ruhr-Universität Bochum nahm er auf Wunsch seiner Mitbrüder, die ihn als als Abt wünschten, nicht an.

Am 28. Mai 1967 zum Nachfolger des zurückgetretenen Bonifatius Becker gewählt, wurde er am 11. Juli 1967 durch Bischof Pohlschneider benediziert. Als Abt setzte er das Werk seines Vorgängers fort. Überschattet war seine Amtszeit durch eine schwere Nachwuchskrise nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil: von 1962 bis 1980 gab es keinen einzigen Neueintritt in Kornelimünster.

Abt Simons war fast 25 Jahre Geistlicher Rat und in verschiedenen Gremien des Bistums Aachen und des Ordens tätig, u.a. spendete er seit 1971 tausende Firmungen. Die letzten drei Jahre seiner Amtszeit waren von schwerer Krankheit geprägt. Er starb drei Monate nach seiner Amtsniederlegung.

Nach seinem Rücktritt Ende September 1980 wurde P. Siegfried Zelenka († 1985) als Prior-Administrator für 1½ Jahre mit der Leitung der Abtei betraut und im Mai 1982 P. Albert Altenähr aus der Abtei Gerleve zum Nachfolger gewählt.

gge


D:

Vest.: 25. April 1937; Prof.: 29. April 1938, 22. Mai 1947; Sac.: 29. Juni 1949; Abbas: el. 28. Mai 1967, ben. 11. Juli 1967.

W:

Benedikt von Aniane als Ordensreformator, Rom, 1950 · Der Ursprung des christlichen Apostelamtes: Studie zur Entstehungsgeschichte der kirchlichen Hierarchie. Diss, Theologische Fakultät; Salzburg, 1952 (Typoskript).

L:

Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880-1980. St. Ottilien : EOS, 1985–1987, S. 833 · Totenzettel · Nürnberger, Jens: Die Rückkehr der Benediktiner in das Erzbistum Köln nach Säkularisation und Kulturkampf. Aachen : Einhard, 2014 (zugl.: Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2013), S. 248–249


Zitierempfehlung: Simons, Berthold, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.10.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Simons,_Berthold

Vorlage:Page.name: SIMONS, Berthold OSB (1918–1980) – Biographia Benedictina