Anton Stroz
Abt des Stiftes St. Lambrecht 1707–1724; Theologie- und Philosophieprofessor
* 6. Dez. 1656 Graz
† 28. Nov. 1724 St. Lambrecht
Anton Stroz, Taufname Johann Georg, wurde am 6. Dezember 1656 in Graz als Sohn der Bürgerskeute Elias und Maria Stroz geboren. Schon als Knabe im Stift erzogen, trat er 1676 dort ein und legte ein Jahr später die Profess ab. Die Primiz feierte er 1683 in St. Lambrecht vor der Mariazeller Gnadenstatue, die wegen der 2. Türkenbelagerung dorthin in Sicherheit gebracht worden war.
Stroz war ein gelehrter Mann. Er lehrte Theologie bei den Schotten in Wien, war Philosophieprofessor an der Salzburger Universität 1694–1696, wo er 1695/96 Dekan der philosophischen Fakultät war, und an der 1683 errichteten Hauslehranstalt des Stiftes St. Lambrecht. Er verfasste mehrere philosophisch-theologische Werke und war als guter Prediger bekannt. Im Kloster versah er mehrere Ämter, u.a. das des Priors und wurde am 2. Mai 1707 im zweiten Wahlgang zum Abt gewählt. Die Benediktion erhielt er 1709 durch den Seckauer Bischof Wagensberg in der Grazer Jesuitenkirche. Als Abt war er von 1721 bis 1724 einer der vier Assistenten des Präsidiums der Benediktineruniversität.
Als Abt war Anton Stroz ein tüchtiger Ökonom und sparsamer Verwalter, dem es gelang, die Schuldenlast des Stiftes um die Hälfte zu verringern.Die umfangreiche Bautätigkeit seines Vorgängers Franz von Kaltenhausen schränkte er weitgehend ein, ließ aber 1711 in Mariazell die Hl. Brunn Kapelle errichten. Anders als seine Vorgänger war er bemüht, bei der Leitung der Abtei das Mitspracherecht des Kapitels zu beachten.
Er starb am 28. November 1724 und wurde in der Äbtegruft beim Benediktsaltar bestattet. Sein Nachfolger wurde Kilian Werlein, der die Bautätigkeit wieder ausweitete.
gge, Nov. 2018
D:
Prof.: 8. Dez. 1677; Prim.: 24. Aug. 1683; Abbas: el. 2. Mai 1701, ben. 1709.
W:
Quaestiones speculativo-morales in logicam et metaphysicam Angelici Doctoris et Aristotelis junctis peregis physicae quas in alma et archi-episcopali universitate Salisburgensi. Salisburgi: Mayr, 1696 · Compendium super universam physicam ad mentem Angelici Doctoris et Aristotelis. Salisburgi: Mayr, 1696.
L:
Lindner, Pirmin: Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae: Verzeichnisse aller Aebte und Pröpste der Klöster der alten Kirchenprovinz Salzburg, Band 2. Pustet, 1908 · Plank, Benedikt: Geschichte der Abtei St. Lambrecht. Festschrift zur 900. Wiederkehr des Todestages des Gründers Markward v. Eppenstein, 1076–1976. Sankt Lambrecht 1976, ² 1978 · Kolb, Ägidius: Präsidium und Professorenkollegium der Benediktiner-Universität Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 102 (1962), S. 117–166 · Sattler, Magnus: Collectaneen-Blätter zur Geschichte der ehemaligen Benedictiner-Universität Salzburg. Kempten 1890, S. 253.
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